Ricarda Funk grinste und reckte den Strauß mit den bunten Papierblumen mit einer Hand in die Höhe, mit der anderen zeigte sie stolz ihre Silbermedaille. "Es war nicht leicht war, wieder in den Wettkampfmodus zu kommen", sagte die Slalomkanutin aus Bad Kreuznach. "Aber ich war wieder im Flow, bin meiner Intuition gefolgt. Und es hat Spaß gemacht." Spaß, den Funk sich nach ihrem dramatischen Finallauf bei den olympischen Spielen erst wieder erarbeiten musste.
Zurück zur Leichtigkeit
Als Olympiasiegerin von Tokio lag Funk auch in Paris auf Medaillenkurs – bis ihr im Finale an Tor 20 ein folgenschwerer Fehler unterlief. Sie durchfuhr die Torstäbe nicht vollständig. Die Folge: 50 Strafpunkte, Platz elf und das Aus für ihren Traum von einer weiteren olympischen Medaille.
Beim Weltcup im italienischen Ivrea aber schien die Leichtigkeit zurück. Zwar kassierte Funk im Halbfinale im Kajak-Einer sechs Strafsekunden, schaffte es mit einer starken Zeit aber trotzdem ins Finale – als Einzige aus dem deutschen Team.
Funk: "Gutes Gefühl auf dem Wasser"
Die Rennen im Kajak-Einer der Slalomkanutinnen waren wegen der widrigen Wetterbedingungen in Ivrea am Freitag verschoben worden. Funk nutzte die Zeit, postete auf Instagram ein Foto mit Buch – und schaffte es zwischen Sturmböen und Buchseiten den Fokus nicht zu verlieren. „Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem Wasser, das ist immer mein Ziel“, sagte sie.
Im Finale verbesserte sie ihre Zeit aus dem Halbfinale noch einmal um 1,27 Sekunden – leistete sich aber erneut eine Torstabberührung und kassierte dafür zwei Strafsekunden. Mit Silber war Funk zufrieden, den Sieg holte sich Funks gute Freundin Stefanie Horn aus Italien mit einem fehlerfreien Lauf. Bronze ging an die Slowenin Eva Tercelj.