Tim Peter war die Dramatik des Fünf-Satz-Krimis nicht anzumerken. Nüchtern und knapp analysierte der Außenspieler des VfB Friedrichshafen die 2:3-Niederlage. Der entscheidende Durchgang ging dabei mit 15:13 an die Gäste aus Berlin. "Wir haben jetzt das nächste Tie-Break-Spiel gehabt. Knapper geht es nicht im Volleyball", sagte der 26-Jährige im Gespräch mit SWR Sport.
"Am Ende ist uns ein bisschen die Kraft ausgegangen. Es ist mega schade. Ich denke, wir hatten es heute drauf und hätten gewinnen könne. Das haben wir nicht ganz geschafft", trauerte Peter der verpassten Chance hinterher, richtete den Blick aber direkt auf das fünfte Spiel: "Jetzt müssen wir nochmal ran."
Berlin Volleys mit etwas mehr Glück als die Häfler
Der Sieg hätte am Mittwochabend ebenso an die Häfler gehen können. Damit war sich Peter in der Bewertung des Spiels mit Gäste-Akteur Ruben Schott einig. Was gab dann letztlich den Ausschlag für die Berliner?
"Keine Ahnung. Es war ein sehr umkämpftes Spiel mit vielen Aufs und Abs auf beiden Seiten. Große Vorsprünge wurden von beiden Teams wieder aufgeholt", sagte der Berliner. "Es war qualitativ vielleicht nicht das beste Spiel, aber sehr umkämpft. Am Ende war das Glück ein bisschen mehr auf unserer Seite."
Chancen im Showdown zwischen Friedrichshafen und Berlin stehen "fifty-fifty"
Nachdem der VfB in der Finalserie bereits mit 2:0 geführt hatte, geht es nun am Sonntag im entscheidenden fünften Spiel um den Meistertitel. Die Chancen stehen laut Peter dabei "fifty-fifty", wenn die Häfler ab 16 Uhr in Berlin antreten.
Die Friedrichshafener wollen mit einem Erfolg den achten Titel in Serie der Berliner verhindern. Gleichzeitig entscheidet sich am Sonntag, wer alleiniger Rekordchampion wird. Bisher stehen beide Kontrahenten bei jeweils 13 Titeln.
Lebedew erklärt Berlin zum Favoriten
Bereits vor zwei Jahren hatte der VfB einen 0:2-Vorsprung in der Finalserie gegen Berlin verspielt und am Ende den Volleys die Meisterschaft überlassen müssen. VfB-Trainer Mark Lebedew sieht die Volleys in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle daher beim Stand von 2:2 im Vorteil, glaubt aber weiter an die Titelchance.
"Berlin ist der Favorit, denn sie werden jetzt vor achteinhalbtausend Zuschauern zu Hause die Meisterschaft holen wollen", sagte der Australier am Freitag. "Wir bleiben aber entspannt. Wir wissen, wie es sich anfühlt, so ein fünftes Spiel zu gewinnen und wir wissen auch, dass sich Serien und das Momentum in wenigen Augenblicken komplett drehen können."
"Alles oder nix" für den VfB Friedrichshafen
Die Häfler reisen trotzdem selbstbewusst in die Hauptstadt. "Es ist das letzte Spiel: Alles oder nix. Ich denke, wir sind da. Wir haben Potenzial, was wir noch besser machen können - was wir heute nicht geschafft haben", sagte Peter, wohlwissend dass es für den Titelgewinn keine Garantie gibt: "Dann kann es vielleicht reichen."