Für die Olympia-Teilnahme im kommenden Jahr nimmt Deutschlands beste Sportgymnastin Darja Varfolomeev auch ein Extrajahr in der Schule in Kauf. "Dieses Jahr setze ich in der Schule aus, mache nur die Hauptfächer Mathe, Deutsch und Englisch und konzentriere mich ganz auf Olympia. Im nächsten Jahr wiederhole ich dann die Klasse und mache meinen Abschluss", berichtete die 17-Jährige in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Portals "Sportbuzzer".
Nach ihren fünf WM-Titeln in diesem Jahr zählt sie in Paris zum Kreis der Medaillenanwärterinnen im olympischen Mehrkampf. Derzeit habe sie meistens zweimal am Tag je vier bis fünf Stunden Training, zwei Stunden Schule und abends noch Physiotherapie, erklärte Varfolomeev. Bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres war sie zuletzt nur knapp hinter Ex-Biathletin Denise Herrmann-Wick auf dem zweiten Platz gelandet.
Darja Varfolomeev hat die Olympia-Medaille nicht als oberstes Ziel
Trotz ihres überragenden Auftritts bei der WM in diesem Jahr gab sich Varfolomeev mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris zurückhaltend. "Ich denke nicht so sehr über die Medaille nach, sondern eher, wie gut ich mich präsentieren kann, wie gut ich Deutschland repräsentieren kann", erklärte die 2019 aus Russland nach Deutschland gekommene Gymnastin. "Eine Medaille ist eine Medaille, die hängt irgendwo und ist eine schöne Erinnerung. Aber das, was ich gezeigt habe, ist wichtiger für mein Gefühl, dass ich mein Bestes gegeben habe."
In Paris könnte es zusätzliche Konkurrenz aus Russland und Belarus geben, nachdem das Internationale Olympische Komitee trotz des Krieges in der Ukraine Einzelstarterinnen aus den beiden Ländern unter Bedingungen zulassen wird. Sie freue sich über Konkurrenz, konzentriere sich aber mehr auf ihre eigene Leistung, sagte Varfolomeev. "Wenn weitere Athletinnen starten dürfen, ist das für mich eher ein Ansporn", erklärte sie.