Die 23-jährige Franziska Koch vom Team DSM-Firmenich PostNL Women hat das Elite-Rennen der Frauen bei den Deutschen Straßenrad-Meisterschaften gewonnen. Die Radrennfahrerin aus Mettmann ließ auf dem Kurs, der 134,2 Kilometer über mehrere Runden umfasste, ihre Konkurrenz hinter sich und holte so ihre erste Deutsche Meisterschaft. Zweite wurde die Titelverteidigerin Liane Lippert (Team Movistar Team Woman) aus Friedrichshafen, Bronze sicherte sich Antonia Niedermaier (Rosenheim, Team CANYON // SRAM Racing).
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Koch gewinnt im Regen von Bad Dürrheim
Während der Start um 10:15 Uhr in Donaueschingen noch bei trockenem Wetter stattfand, spielten sich weite Teile des Rennens bei Regen ab. Auf der nassen Strecke setzte sich 100 Kilometer vor dem Ziel eine Zehnergruppe um Lippert und Niedermaier ab, der auch Franziska Koch angehörte. Diese Gruppe gab ihren Vorsprung bis zum Ende des Rennens nicht mehr her. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel zog die 26-jährige Lippert die Spitzengruppe dann durch eine Attacke am Anstieg nach Öfingen weiter auseinander. Nur Niedermaier und Koch konnten ihr folgen.
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Als Dreiergruppe ging es auf die letzten Kilometer. Alle drei Fahrerinnen belauerten sich und wechselten sich in der Führungsarbeit ab. Im letzten Kilometer vor dem Zielstrich in Bad Dürrheim spielte Koch ihre Sprintstärke dann voll aus. Aus dem Windschatten ihrer zwei Konkurrentinnen stach die Mettmannerin hervor und gewann das Rennen nach drei Stunden, 41 Minuten und 17 Sekunden.
Koch kommt Kamera-Motorrad gefährlich nahe
"Geträumt habe ich davon schon lange", sagte Koch erschöpft, aber glücklich direkt nach dem Rennen am SWR-Mikrofon. "Dass es heute wirklich wahr geworden ist, ist unglaublich." In der letzten Runde kam die neue Deutsche Meisterin in einer Abfahrt einem Kamera-Motorrad gefährlich nahe. Durch lautes Rufen und einer Handbewegung konnte sie den Fahrer dazu bringen, den Abstand zu vergrößern. "Ich wollte nicht bremsen", kommentierte Koch im Ziel und konnte dort über die brenzlige Situation lachen.
Vizemeisterin Liane Lippert stand die Enttäuschung über die verpasste erfolgreiche Titelverteidigung im Ziel ins Gesicht geschrieben. "Ich bin dieses Jahr noch keinen Sprint gefahren. Das ist auch eine taktische Sache", begründete Lippert den verlorenen Zielsprint gegen Koch. Trotz aller Enttäuschung freue sie sich für ihre Konkurrentin. "So einen Titel zu gewinnen verleiht manchmal Flügel", sagte die 26-Jährige.
Elite-Rennen der Männer am Sonntagnachmittag
Am Sonntag geht es dann für die Männer auf den 200,9 Kilometer umfassenden Rundkurs. Ab 12 Uhr sind die Elite-Radrennfahrer unterwegs, ab 15 Uhr überträgt der SWR im Stream und im TV. Die Männer des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe haben vor, das Rennen erneut zu prägen. Bei den Profis fehlt in diesem Jahr Titelverteidiger Emanuel Buchmann. Er brach sich bei der Tour de Suisse die Hüfte und das Schlüsselbein und fällt länger aus. Seine Teamkollegen Nico Denz und Maximilian Schachmann könnten sich daher in diesem Jahr wieder Hoffnungen auf einen Podiumsplatz machen.
Ein weiterer Medaillenkandidat ist Jonas Koch aus dem nahegelegenen Rottweil. Auf einem ähnlich anspruchsvollen Terrain wurde er vor drei Jahren in Stuttgart Zweitplatzierter. Mit guter Form kommt außerdem Ben Zwiehoff aus der Tour de Suisse.