Nachwuchs-Golfspielerin Nina Hölzenbein weiß ganz genau, was sie will. Die Ziele und Träume, die sie vor Augen hat, sind groß, viel größer als ein angestrebter Heimsieg am ersten Spieltag der 2. Bundesliga mit den Damen des Mainzer Golfclub an diesem Sonntag (05.05.2024).
Nina Hölzenbein möchte Profi werden und 2028 für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Los Angeles an den Start gehen. Dass sie das Zeug dazu haben könnte, aus ihrem Traum Realität werden zu lassen, hat sie im vergangenen Jahr angedeutet.
Mit gerade einmal 17 Jahren gewann sie im September 2023 in der Altersklasse der unter 18-Jährigen die Deutschen Meisterschaften im Einzel und ist damit amtierender Champion. Wie hart der Weg in den Profi-Golfsport und vor allem zu den Olympischen Spielen aber noch werden könnte, ist ihr bewusst.
Golferin Nina Hölzenbein: nach schwerer Krankheit zurück im Wettkampf
Drei Monate lang konnte Hölzenbein zuletzt nicht trainieren. Eine gefährliche Herzmuskelentzündung, die aus einer Lungenentzündung im Winter entstanden war, hatte sie ausgebremst. Doch die Oberstufenschülerin kämpfte sich zurück und wird am Sonntag mit dem Mainzer Golfclub endlich wieder ihren ersten Wettkampf bestreiten.
In Mainz – wo sie seit rund zwei Jahren zu Hause ist. Für eine bestmögliche Golfförderung war ihr Vater Peter mit ihr aus der Heimatstadt Cochem in ein Apartment direkt am Golfplatz gezogen. Die Karriere seiner Tochter hat für ihn oberste Priorität.
Der gesundheitsbedingte Frührentner nahm einen Kredit auf, schläft für das große Ziel seiner Tochter selbst auf einem kleinen Klappbett. "Ich bin sehr dankbar, dass er mir alles ermöglicht, was ich mir wünsche oder wovon ich träume", sagt Nina Hölzenbein.
Der harte Weg ins Profi-Golfgeschäft und zu Olympia
Denn der Golfsport ist nun einmal ihre große Leidenschaft. "Ich fühle mich erfüllt. Es ist einfach faszinierend, wie viele unterschiedliche Varianten an Schlägen man auf dem Platz benutzen kann. Das ist für mich wie ein Glücksgefühl", sagt die Bundeskader-Athletin.
Der Weg ins Profi-Golfgeschäft ist dennoch ein langer und ein schwerer, gerade für Frauen. Denn nur auf den höchsten zwei Touren, der LPGA Tour und der Ladies European Tour, kommt man über kostendeckende Einnahmen hinaus und kann wirklich vom Golfspielen leben.
Das Ziel Olympia ist nochmals deutlich schwerer zu erreichen. Denn anders als in anderen Sportarten, qualifizieren sich nur die jeweils zwei besten Spielerinnen und Spieler eines Landes für das olympische Golfturnier. Als Maßstab gilt die Weltrangliste.
"Nina ist eine Arbeiterin"
Umso wichtiger erscheint das Zeugnis, das ihr Trainer Mark Mattheis Nina Hölzenbein ausstellt. "Was mich bei Nina wirklich beeindruckt, ist nicht ihr Talent, das wirklich viele haben, sondern ihre Konzentration. Sie ist eine Arbeiterin. Das triffst du selten heutzutage", sagt Mattheis.
In seinen Augen hat Nina Hölzenbein durchaus das Potenzial, Profi zu werden.
Nina Hölzenbein hat einen klaren Plan, wie es weitergehen soll
Ihr Plan A scheint jedenfalls in Stein gemeißelt, doch auch einen Plan B hat die Golfspielerin schon ausgearbeitet: "Nach dem Abitur will ich zur Landespolizei in die Sportfördergruppe, um weiterhin Golf spielen zu können. Wenn ich soweit bin, kann ich dann immer noch Profi werden und meinen Plan A verwirklichen."