SG BBM Bietigheim ist trotz des verlorenen Endspiels "unheimlich stolz"

Handball | Champions League

"Es ist der Wahnsinn": SG BBM Bietigheim ist trotz des verlorenen Endspiels "unheimlich stolz"

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Autor/in
Johann Schicklinski

Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim haben zwar das Champions-League-Finale gegen den ungarischen Klub ETO Györ verloren, dennoch waren die Schwäbinnen nach dem Spiel stolz.

Direkt nach dem Spiel überwog die Enttäuschung. Niedergeschlagen und mit hängenden Köpfen schlichen die Spielerinnen der SG BBM Bietigheim vor die eigene Fankurve. Gerade hatten sie das Champions-League-Finale gegen den ungarischen Klub ETO Györ mit 24:30 (12:17) verloren.

"Haben nicht den Handball gespielt, den wir spielen können"

Dementsprechend war die Stimmungslage bei den Schwäbinnen. "Ich gehöre zu den Leuten, die ein bisschen traurig sind", gestand Karolina Kudlacz-Gloc am ARD-Mikrofon. "Wir wollten uns im Finale besser präsentieren. Wir haben nicht den Handball gespielt, den wir spielen können. Klar bin ich enttäuscht."

"Es ist ein bisschen schade", befand auch ihre Mannschaftskameradin Antje Döll. "Wir haben die Ruhe nicht bewahrt. Clever spielen und uns pushen - das kam im Finale leider zu kurz."

So standen Kudlacz-Gloc, Döll und Co. vor der Fankurve teilweise noch mit bedröppelten Gesichtern. Doch die Anhänger spendeten Trost - und schon nach der Siegerehrung sah auch für die Bietigheimerinnen die Welt ein bisschen besser aus. Denn mit etwas Abstand dämmerte ihnen, dass ihr Finaleinzug und ihr zweiter Platz historisch gewesen sind.

Jenny Behrend: "Wir sind unheimlich stolz auf unsere Silbermedaille"

"Wenn man im Finale steht, will man es auch gewinnen. Das ist klar", gab Jenny Behrend zu. Gleichzeitig gestand die Nationalspielerin: "Trotzdem sind wir unheimlich stolz auf unsere Silbermedaille."

Die Spielgemeinschaft hatte sich als erstes deutsches Team überhaupt für das seit 2014 ausgetragene Final-Four-Turnier qualifiziert. Dementsprechend war auch der Einzug in das Endspiel historisch. "Vor der Saison hätte keiner damit gerechnet, dass wir das schaffen", so Behrend. "Jetzt sind wir ein bisschen traurig, morgen dann werden wir unglaublich stolz sein."

Antje Döll: "Es ist der Wahnsinn"

Auch bei Behrends Teamkollegin Döll überwog dann mit etwas Abstand die Freude. "Generell können wir super, super zufrieden sein. Im höchsten Wettbewerb im Finale zu stehen, das ist etwas, was wir uns im Verein vorgenommen haben. Aber eigentlich noch nicht für diese Saison", bilanzierte die 35-Jährige: "Es ist der Wahnsinn." Die Teilnahme am Endspiel der Königsklasse sei als größter Erfolg der Vereinsgeschichte zu werten.

DHB-Präsident Michelmann lobt Bietigheim: "Meilenstein"

Das sahen auch andere so. Für Andreas Michelmann, den Präsidenten des Deutschen Handball-Bundes (DHB), war der Auftritt der SG BBM Bietigheim sogar "ein Meilenstein für den deutschen Frauenhandball" und möglicherweise der Beginn von etwas ganz Großem. "Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Geschichte gemeinsam sowohl auf Vereinsebene als auch mit unserer Nationalmannschaft fortschreiben", sagte Michelmann.

Nur zu gern würden die Bietigheimerinnen dies tun. Für die Spielgemeinschaft, die künftig als HB Ludwigsburg antreten wird, soll es nicht das letzte Final Four gewesen sein. Beim nächsten Mal , so Behrend, sei dann auch die Nervosität etwas geringer: "Mit Györ hatten wir natürlich einen Gegner, der bereits einige Male den Champions-League-Titel geholt hat. Das man mit den Jahren ein bisschen abgezockter wird, das kann schon sein", sagte die 28-Jährige: "Ich glaube schon, dass man, wenn man das öfters macht, ein bisschen lockerer ist. Trotzdem haben wir das auch als Underdogs genossen."

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Johann Schicklinski

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