Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen

Handball | Bundesliga

Gänsehaut pur: Uwe Gensheimer feiert hochemotionalen Abschied

Stand
REDAKTEUR/IN
Michi Glang
SID

Uwe Gensheimer hat sein letztes Spiel für die Rhein-Neckar Löwen bestritten. Einem der besten deutschen Linksaußen der Geschichte wurde in der heimischen Arena ein hochemotionaler Abschied bereitet.

Er kann es noch: Es lief die vierte Spielminute in der Partie der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC Magdeburg, da betrat Uwe Gensheimer das erste Mal die Platte und verwandelte einen Siebenmeter unter großem Jubel wuchtig zum 1:3.

Gensheimer absolvierte gegen den neuen Deutschen Meister sein letztes Pflichtspiel für die Rhein-Neckar Löwen. Der 37-Jährige beendet nach der Saison wegen anhaltender Verletzungsprobleme seine Karriere, wechselt danach als Sportchef ins Management der Löwen.

Hinterher sagte Gensheimer emotional: "Ich wollte das alles nochmal aufsaugen: die Anreise zur Arena, als Spieler hier nochmal reinzulaufen, zum Warmup zu kommen. Der gesamte Tag war Gänsehaut-Feeling pur. Und natürlich war öfter der Gedanke: Das werde ich in dieser Form nicht mehr wiedererleben."

Feier für Uwe Gensheimer - in der Schlussminute wird es emotional

Rein sportlich erlebten die Löwen einen erneut enttäuschenden Abend. Am Ende stand eine klare 24:31 (11:19)-Niederlage. Doch das geriet in der SAP Arena völlig zur Nebensache. Dieser Abend gehörte Uwe Gensheimer, der die Halle in der 29. Minute trotz klarem Rückstand zum Jubeln brachte, als er einen für ihn typischen Dreher sehenswert im Kasten unterbrachte.

"Es war eine Reise, die als Kind begann. Man hat einen großen Traum, nimmt bestimmte Werte mit als Teamsportler und arbeitet auf etwas hin, mit viel Fleiß und vielleicht auch mit ein bisschen Talent in meinem Fall. Und ich bin immer nach der Devise gegangen: So wie man mit den Leuten umgeht, bekommt man es auch zurück. Und das widerfährt mir gerade auf allerhöchste Art und Weise", sagte Gensheimer.

Den letzten seiner vier Treffer markierte Gensheimer in der Schlussminute, als die Magdeburger ihren Respekt erwiesen und den Linksaußen ungehindert zum 21:34-Endstand abschließen ließen. Was folgte, war Gänsehaut pur. Unter minutenlangen "Uwe-Uwe"-Sprechchören verließ der sichtlich gerührte Routinier das Parkett. Die Partie lief anschließend noch eine knappe Minute, doch Handball wurde nicht mehr gespielt. Stattdessen wurde Gensheimer weiter vom Publikum gefeiert und von beiden Team beklatscht.

Uwe Gensheimer - eine beeindruckende Karriere

Es war ein gebührender Abschied: Gensheimer war über Jahre die Galionsfigur des deutschen Handballs, ein Wegbereiter und Vorbild, eine Art Popstar und eine Ikone. Auch wenn die Hoffnung auf die ganz großen Titel mit der Nationalmannschaft unerfüllt blieb, war es der gebürtige Mannheimer, der seine Sportart im letzten Jahrzehnt wie kaum ein anderer nach vorne gebracht hat.

Dagur Sigurðsson, der ehemalige deutsche Handball-Nationaltrainer, lobte Gensheime in höchsten Tönen: "Großartige Karriere, Glückwunsch dazu. Du warst ein großes Vorbild für so viele Kinder. Hast immer alles gegeben, Glückwunsch."

Trophäen gewann Gensheimer, der 2021 aus dem Nationalteam zurückgetreten war, dafür mit den Löwen. Im Trikot der Mannheimer, für die er bis auf eine dreijährige Unterbrechung bei Paris St. Germain (2016 bis 2019) immer auflief, gelangen dem Rechtshänder mit dem irren Wurfrepertoire in 435 Partien unglaubliche 2.438 Tore. Er führte den Klub als Kapitän zum ersten Titel der Klubgeschichte (EHF-Pokal 2013) und zur ersten deutschen Meisterschaft (2016). Das siegreiche Finale um den DHB-Pokal gegen Magdeburg vor einem Jahr war Gensheimers letztes großes Spiel mit den Löwen.

"Einer der größten Spieler der Rhein-Neckar Löwen ever."

Noch emotionaler wurde es nun bei Gensheimers Abschied gegen Magdeburg. Sein letzter Auftritt in der SAP Arena war es dagegen nicht. Einmal noch wird er das Trikot der Löwen überstreifen: Das offizielle Abschiedsspiel terminierte der Klub auf den 5. Februar 2025.

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