Handball | Frauen-Nationalmannschaft

Mit Zuversicht und Mut in die Generalprobe für Paris

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Markos Kastanis
Redakteur/in
dpa

Der Countdown läuft und das DHB-Team sucht noch nach seiner Olympia-Form. Die beiden Testspiele in Stuttgart sollen Aufschluss darüber geben, an welchen Stellschrauben der Bundestrainer noch zu drehen hat.

Es ist die erste Olympia-Teilnahme der deutschen Handballerinnen seit 2008. Damals schied die Mannschaft in Peking sang- und klanglos in der Vorrunde aus. Doch mit diesen Altlasten möchte in der DHB-Auswahl niemand was zu tun haben. Viele Spielerinnen kennen die Olympischen Spiele nur aus dem Fernsehen. erleben sie den Mythos Olympia dann erstmals auf dem Spielfeld. "Es kribbelt absolut. Jetzt geht's in den Endspurt", beschrieb Co-Kapitänin Emily Bölk ihre Gefühlslage. Schon die Einkleidung sei ein absolutes Highlight gewesen. Um optimal vorbereitet zu sein, habe die Mannschaft unter anderem mit Handball-Weltmeister Dominik Klein gesprochen, der ihnen von seiner Erfahrung bei den Olympischen Spielen erzählt hat.

Wer sind die Gegner bei Olympia?

In der Vorrunde trifft die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch auf Norwegen, Slowenien, Schweden, Dänemark und Südkorea. Bevor die DHB-Frauen nach Paris reisen, steht die Generalprobe in Stuttgart an: "Wir sind mitten in der Vorbereitung und gehen jetzt in den Feinschliff für Paris", sagt Bundestrainer Markus Gaugisch. Wenige Tage vor dem Auftaktspiel gegen den zweimaligen Olympiasieger Südkorea testet seine Auswahl am Freitag gegen Ungarn und am Sonntag gegen Brasilien.

Vor allem das Kräftemessen mit den Südamerikanerinnen, gegen die man vergangene Woche den ersten Test verloren hatte, wird eine richtungsweisende Bestandsaufnahme. Aber auch Ungarn wird die Mannschaft vor große Herausforderungen stellen, ahnt der Bundestrainer: "Ungarn spielt sehr gut. Ich habe zwei Spiele gesehen in der Vorbereitungsphase, die haben sie dominiert. Sie bringen unheimlich viel Power mit." Davon beeindrucken lassen will sich Antje Döll aber nicht: "Ich hoffe, dass wir die Spiele optimal nutzen können und wir ein gutes Gefühl für Olympia holen können."

Antje Döll: Ludwigsburger Handballerin erfüllt sich Olympia-Traum | SWR Sport

Was muss besser werden?

Ist das Olympia-Turnier noch eine Nummer zu groß für das DHB-Team? 36 Gegentore gegen Brasilien offenbarten eklatante Schwächen in der Defensive. Im Eins-gegen-Eins mangelte es an Aggressivität, sodass die Gegnerinnen teils unbedrängt durch die deutschen Reihen spazieren konnten. "Wir müssen zu unserem Abwehrspiel zurückfinden. Das war zu wenig. Da sind alle gefragt, von links nach rechts, auch die Torhüter", sagt Linksaußen Döll.

Für die Härte im Team ist Jungstar Viola Leuchter zuständig. Die wurfgewaltige Rückraumspielerin ist aus der Distanz torgefährlich, wie keine andere aus dem Team. Mit der Sportfloskel "dabei sein ist alles"» kann die 20-Jährige gar nichts anfangen: "Es ist super, dass wir die Qualifikation geschafft haben, es ist toll, dass wir dabei sind, aber man fährt natürlich nirgendwo hin, um einfach nur zu spielen", sagte die Jüngste im deutschen Kader deutlich. 

Die DHB-Auswahl hat in den beiden Testspielen in Stuttgart die Möglichkeit, den Grundstein für eine erfolgreiche Olympia-Teilnahme zu legen.

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