Mit vier Clubs aus Baden-Württemberg

Neues Team, neuer Name, neuer Modus: Die Handball-Bundesliga der Frauen startet

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Autor/in
Stefan Sander

Am Mittwoch (4.9.,19 Uhr) eröffnen die HB Ludwigsburg und Aufsteiger Frisch Auf Göppingen die neue Saison der Handball-Bundesliga der Frauen. Ebenfalls mit dabei: die TuS Metzingen und die Neckarsulmer Sport-Union. Das sind die wichtigsten Infos zu den vier Teams aus Baden-Württemberg.

Neu dabei, zumindest vom Namen her, ist die HB Ludwigsburg. Vergangene Saison holte das Team noch unter dem Namen SG BBM Bietigheim den Meistertitel. Im Sommer schloss sich die Profi-Mannschaft dann der HB Ludwigsburg an und hofft, dort strukturell noch professioneller arbeiten zu können. "Früher haben wir in der Viadukthalle trainiert, jetzt trainieren wir in Pflugfelden. Die Geschäftsstelle ist auch nicht mehr in Bietigheim, sondern in Ludwigsburg. Wir versuchen auch noch mehr Fans in die MHPArena zu bekommen", sagt Trainer Jakob Vestergaard vor dem Bundesliga-Start am Mittwoch.

Die Mannschaft kennt die Heimspielstätte bereits aus der vergangenen Saison. Da hat das Team in der Champions League dort gespielt. "In der MHPArena wissen wir, wo die Kabinen sind, aber wie wird das nach den Spielen in der Bundesliga? Das wird neu für uns", sagt Kapitänin Xenia Smits.

HB Ludwigsburg: Favorit auf den Meistertitel

Insgesamt hat der Meister der vergangenen Spielzeit acht neue Spielerinnen verpflichtet. Bemerkenswerteste Verstärkung ist die schwedische Nationalspielerin Jenny Carlson, die auf der Spielmacherinnen-Position die HB Ludwigsburg nach vorne bringen soll. Mit Kelly Dulfer, Karolina Kudłacz-Gloc und Inger Smits haben die Ludwigsburgerinnen einige Spielerinnen mit Erfahrung verloren. Die wurden unter anderem mit Viola Leuchter und Anne With Johansen durch eher junge Akteurinnen ersetzt.

Das Saisonziel ist für die Ludwigsburgerinnen die Verteidigung des Meistertitels. "Wenn wir sagen würden, wir geben uns mit dem dritten oder vierten Platz zufrieden, dann wäre das gelogen", sagt Rückraumspielerin Smits, die mit ihrem Team vergangenes Wochenende bereits den Supercup gegen Metzingen gewann. Auch im Pokal und in der Champions League will das Team weit kommen. Am Mittwoch geht's nun aber erstmal mit der Bundesliga los. Da empfängt die Mannschaft von Vestergaard als haushoher Favorit den Aufsteiger aus Göppingen.

Frisch Auf Göppingen neu in der Handball-Bundesliga dabei

Die Handballerinnen von Frisch Auf Göppingen feierten in der vergangenen Saison den Zweitliga-Titel und schafften die Rückkehr in die Bundesliga. Das Ziel ist klar: Klassenerhalt.

Die Vorfreude aufs Oberhaus ist jedenfalls groß. "Wir haben drei Jahre darauf hingearbeitet, wieder aufzusteigen. Jetzt haben wir es geschafft und wollen auch zeigen, dass wir gut genug sind, um in der Liga zu bleiben", sagt Trainer Nico Kiener. Das Team habe den Fokus in der Vorbereitung vor allem auf die Defensivarbeit gelegt. "Es war wichtig, die Härte und Athletik weiter aufzubauen, weil das einfach nochmal explosiver wird als in der 2. Bundesliga."

Zudem setzt Göppingen auf die Unterstützung der Fans. "Wir hatten letztes Jahr die zweitmeisten Zuschauer in ganz Deutschland nach Oldenburg. Das tut uns gut, da wollen wir eine Heimstärke aufbauen. Wenn man mit anderen Teams spricht, dann sagen die immer wieder, dass es nicht einfach ist, in Göppingen zu gewinnen, und das soll auch weiter so sein." Im ersten Spiel müssen die Aufsteigerinnen bei der HB Ludwigsburg dann aber erstmal auswärts ran.

TuS Metzingen: "Wir wollen in die Playoffs"

Noch eine Woche länger gedulden müssen sich die Handballerinnen der TuS Metzingen. Wegen Problemen bei der Hallenbelegung kann ihre Partie gegen den VfL Oldenburg nicht wie geplant stattfinden. "Die Vorfreude auf die neue Saison ist natürlich riesig", sagt Kapitänin Julia Behnke. Dass das erste Spiel nun verschoben werden musste, sei aber nicht so schlimm. "Ich war ja bei den Olympischen Spielen in Paris und hatte daher nicht so viel Zeit in der Vorbereitung, von daher tut uns diese eine Woche mehr bestimmt auch noch ganz gut", so die Nationalspielerin weiter.

Und auch Coach Peter Woth, der als bisheriger Co-Trainer für Werner Bösch nachrückte, will die kommenden Wochen nutzen, um "viel zu arbeiten". Im Supercup gegen Ludwigsburg seien seinem Team nämlich noch zu viele individuelle Fehler unterlaufen. Und auch bei der Wurfausbeute sieht der Coach Steigerungspotential.

Trotzdem gehen die Metzingerinnen selbstbewusst in die neue Spielzeit und wollen unbedingt die neu eingeführten Playoffs erreichen. "Unser Ziel ist, unter die besten Acht zu kommen und dann mal schauen", sagt Woth, dessen Team im Vergleich zur Vorsaison im Kern zusammengeblieben ist. "Wir sind eine hungrige Mannschaft, sehr fleißig und ackern vor allem in der Abwehr", verspricht Kreisläuferin Behnke, "an einem sehr guten Tag können wir jeden schlagen". Die erste Gelegenheit dazu bekommt der Tabellenfünfte der vergangenen Saison dann am 15.9. beim Buxtehuder SV.

Sport-Union Neckarsulm weiter in der Handball-Bundesliga

Sport-Union Neckarsulm startet gegen die HSG Bensheim/Auerbach in die neue Spielzeit (7.9./18 Uhr). Dabei sind sieben Spielerinnen aus der vergangenen Spielzeit nicht mehr dabei. Acht Neue sind dazugekommen. Die Sport-Union hatte kurz vor Beginn der Saison bei dem selbst ausgerichteten SUN Handball Cup den dritten Platz belegt und im Halbfinale knapp gegen Göppingen verloren. Die vergangene Saison schlossen die Neckarsulmerinnen als Zehnte ab.

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Stefan Sander