Eishockey | DEL

Sensationelle Wende: Schwenninger Wild Wings triumphieren bei den Adlern Mannheim

Stand
Autor/in
Kersten Eichhorn

In der DEL trafen am zweiten Weihnachtsfeiertag die Adler Mannheim auf die Schwenninger Wild Wings. Die Schwaben gewannen das Landesduell in der Mannheimer Arena überraschend mit 5:3.

Damit ist die Mannheimer Erfolgsserie unter dem neuen Trainer Dallas Eakins nach zuletzt vier Siegen in Serie gerissen. Das 3:5 war ein böser Rückschlag für die ambitionierten Adler. Währenddessen feierten die Schwenninger nach drei Niederlagen hintereinander beim Baden-Württemberg-Rivalen endlich wieder einen Sieg in der DEL.

Frühe Führung für Mannheim

Mannheim spielte ohne die vier verletzten Top-Stürmer Matthias Plachta, Ryan MacInnis, Tyler Ennis und Kris Bennett. Dafür mit dem wiedergenesenen Nationalspieler Daniel Fischbuch. Schwenningen musste auf den gesperrten Will Weber und die Spink-Zwillingen Tylor und Tyson verzichten.

Erster Aufreger in der zunächst zahmen Partie in der 7. Minute: Schwenningens Sebastian Uvira saß auf der Strafbank, dichtes Getümmel vor dem Gehäuse von Wild Wings-Keeper Joacim Eriksson - und plötzlich lag der Puck hinter der Linie. Schwenningens Torhüter beschwerte sich vehement wegen angeblicher Behinderung, erst nach Videobeweis zählte der Treffer. Der Kanadier Tyler Gaudet hatte die Scheibe aus der Luft ins Tor bugsiert.

Doppelpack binnen 106 Sekunden

Nur zwei Minuten später war der Mannheimer Doppelpack perfekt. Nach tollem Zuspiel von Markus Hännikäinen schob Daniel Fischbuch den Puck aus kurzer Distanz zum 2:0 für die Adler über die Linie. Ein denkbar schlechter Auftakt für die Gäste, die bereits sechs der letzten sieben DEL-Spiele verloren hatten. Nur 106 Sekunden lagen zwischen beiden Gegentoren.

Kurioses Anschlußtor Pfaffengut

Mannheim dagegen, mit der Serie von vier Siegen im Rücken, voller Selbstvertrauen und agil unterwegs. Schwenningen aber kam schnell zurück mit einem kuriosen Anschlußtreffer: Vom Plexiglas hinter dem Adler-Gehäuse sprang der Puck nach Marshall-Schuss auf den Schläger von Daniel Pfaffengut. Und der Nationalstürmer hatte keine Mühe mit seinem bereits zwölften Saisontreffer zum 1:2 abzuschließen (17. Minute).

Pfosten und Latte im zweiten Drittel

Im zweiten Drittel sahen die mehr als 12.000 Fans ein ausgeglichenes Baden-Württemberg-Duell mit guten Chancen auf beiden Seiten. So traf Stefan Loibl für Mannheim nur den Pfosten, Max Görtz schoss den Puck an die Latte des Adler-Gestänges. Beinahe noch der Ausgleich Sekunden vor der zweiten Pause, Schwenningens Norweger Olimb verpasste nur knapp das 2:2.

Dramatik pur im Schlußabschnitt

Danach wurde es dramatisch. Zunächst schoss Mannheims Finne Jyrki Jokipakka die Adler zu Beginn des Schlußabschnitts mit 3:1 in Führung. War das schon die Entscheidung? Von wegen. Mit einem nie geglaubten Kraftakt schafften die Schwenninger binnen acht Minuten doch noch die nicht mehr für möglich gehaltene Wende, drehten die Partie mit den drei Treffern von Thomas Larkin (45.), Phil Hungerecker (51.) und Daryl Boyle (53.) zum 4:3 für die Wild Wings gegen jetzt völlig chaotisch verteidigende Adler.

Als Mannheims Coach Eakins kurz vor Spielende seinen Torhüter Felix Brückmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, nutzte Doppel-Torschütze Phil Hungerecker die günstige Gelegenheit. Der frühere Mannheimer schlenzte die Scheibe übers gesamte Spielfeld zum 5:3-Endstand ins leere Adler-Gehäuse. Der Rest war Schwenninger Jubel und Mannheimer Niedergeschlagenheit.

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Kersten Eichhorn