Niko Kappel aus Deutschland freut sich über seine Silbermedaille

Paralympics | Kugelstoßen

Niko Kappel: "Paris 2024 war aus Stuttgarter Sicht wie ein Heimspiel"

Stand
Das Interview führte
Achim Scheu
Onlinefassung
Johann Schicklinski

Niko Kappel vom VfB Stuttgart hat bei Paralympischen Sommerspielen in Paris Silber im Kugelstoßen geholt. Im Gespräch mit SWR Sport zieht der Para-Athlet Bilanz.

Am Sonntag (08.09.2024) enden die Paralympics 2024 in Paris. Kurz zuvor sorgten geschmacklose Äußerungen des Comedians Luke Mockridge für großen Wirbel. Auch Niko Kappel reagierte auf die unreflektierten Aussagen und kritisierte den Komiker scharf.

Vor dem Eklat um Mockridge war die Laune bei Kappel noch bestens gewesen. Der Para-Sportler sprach mit SWR1 Stadion über seine Erlebnisse in Paris.

SWR Sport: Gold in Rio 2016, Bronze in Tokio 2021, Silber in Paris 2024 - damit ist der Medaillensatz komplett. Dennoch waren Sie Favorit auf Gold. War das erste Weizenbier nach dem Wettkampf eher ein Frustbier oder ein Feierbier?

Niko Kappel: Im ersten Moment war es ein eher enttäuschendes Getränk - zumindest was meine Performance angeht. Aber natürlich freue ich mich über die Silbermedaille und bin sehr froh, dass ich wieder eine Medaille mit nach Hause nehmen darf.

Was machen Sie denn dort mit der Medaille?

Aktuell bin ich ja noch in Paris, die liegt hier also noch viel rum. Ich reise erst am Montag zurück. Für Zuhause muss ich mir noch etwas überlegen, einen Trophäenschrank besitze ich noch nicht. Meine anderen beiden olympischen Medaillen musste ich vor kurzem sogar suchen, weil ich mir nicht mehr sicher war, wo sie sind. Gott sei Dank habe ich sie dann im Keller wiedergefunden. Die Medaillen werden aber schon noch irgendwo ein Ehrenplätzchen bekommen.

Mit ein paar Tagen Abstand fühlt sich Silber also doch gut an?

Ja. Wir kämpfen jeden Tag hart dafür, dass wir die Besten der Welt sein wollen. Dann ist es auch ok, wenn man sich zwar leicht ärgert über Silber, aber sich dann sagt, dass andere froh darüber wären - und deswegen sind wir es auch. Um so länger der Wettkampf zurückliegt, desto mehr freue ich mich über die Medaille.

Mit den Olympischen Spielen und den Paralympics war der Sportsommer ein ganz besonderer in Paris. Was macht Paris aus Ihrer Sicht so besonders?

Paris ist auf jeden Fall ein toller Veranstaltungsort. Für mich waren es die ersten Olympischen Spiele in Europa - und aus Stuttgarter Sicht war das ja quasi ein Heimspiel. Es waren ganz viele Fans und Unterstützer aus der Region hier und dementsprechend war die Stimmung im Stadion unvergesslich.

Am Montag geht es für Sie nach Hause, nach Stuttgart. Wie sieht Ihre nahe Zukunft aus?

Jetzt gibt es erstmal Freizeit und ich nehme vorerst keine Kugel mehr in die Hand. Dann werde ich wieder mit leichtem Training beginnen, bevor es zum Urlaub in die Berge geht. Zum 01. Oktober geht es dann wieder offiziell los mit dem Training. Jetzt ist aber erstmal enießen angesagt.

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Achim Scheu
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Johann Schicklinski