Erst im fünften Angriff kommt für die Ulmer in der gut gefüllten Arena in Podgorica etwas Zählbares raus. Trevion Williams verkürzt zum 3:6 mit einem Nahdistanztreffer plus Bonusfreiwurf. Die Angriffe laufen aber bei den Gastgebern flüssiger. Sie ziehen auf 9:16 aus Ulmer Sicht davon. Besser wird es, als Karim Jallow mit einer Drehung an seinem Gegenspieler vorbeizieht und einen Korbleger trotz Fouls verwandelt. Zum Viertelende haben die Gäste erstmals einen knappen Vorsprung (17:16).
Ulm und Podgorica ohne Rhythmus
Im zweiten Abschnitt läuft der Ulmer Offensivmotor aber immer noch nicht so richtig rund. Auch der siebte Dreier-Versuch verfehlt sein Ziel. Kapitän Thomas Klepeisz trifft Mitte des Viertels den ersten Distanzwurf und holt damit die Ulmer Führung zurück (28:25). Vielleicht liegt es an mehreren längeren Unterbrechungen wegen der streikenden Spieluhr in der Halle, dass keines der beiden Teams in einen Rhythmus findet. Würfe gehen oft daneben. Irgendwie schaffen es die Ulmer, mit einer 38:30-Führung in die Halbzeit zu gehen, obwohl sie von 13 Versuchen aus der Distanz nur einen einzigen getroffen haben. Nach einer geschlagenen Stunde geht ein zähes Spiel in die Pause.
In der zweiten Hälfte gelingt den Ulmern der ein oder andere sehenswerte Schnellangriff. Aber insgesamt bleibt es eine eher zerfahrene Partie. Allmählich übernimmt dennoch das ratiopharm-Team die Kontrolle, zum Beispiel als Pacome Dadiet seinem Gegenspieler den Ball klaut und unsportlich gefoult wird. Mit den Freiwürfen wächst die Ulmer Führung auf 57:44.
Ratiopharm Ulm verspielt zweistellige Führung
In den letzten Spielabschnitt geht es beim Stand von 59:48 für Ulm. Für die Zuschauer wird das ohnehin langwierige Spiel mit seinen zahlreichen Unterbrechungen, in denen die Schiedsrichter ihre Entscheidungen überprüfen, allmählich zur Zumutung. Und plötzlich reiht sich bei den Ulmern ein Ballverlust an den anderen, die Montenegriner spielen sich in einen Rausch und gleichen Mitte des letzten Viertels aus (64:64). Immerhin lebt das Spiel jetzt von der Spannung und aufgehitzten Gemütern nach Foulpfiffen. Beim Stand von 72:72 begeht Karim Jallow ein Offensivfoul 13 Sekunden vor dem Ende. Damit hat Podgorica den letzten Angriff. Der geht daneben. Verlängerung.
Ulm zieht ins Eurocup-Achtelfinale ein
Da setzen sich die Ulmer, nachdem sie die Partie schon fast aus der Hand gegeben haben, dann doch durch. In eher chaotischen letzten Minuten luchsen die Ulmer ihren Gegnern mehrfach den Ball ab. LJ Figueroa trifft 32 Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 84:80. Nach mehr als zweieinhalb Stunden geht für den Deutschen Meister ein schwieriges Spiel zu Ende. Mit dem Sieg zieht ratiopharm Ulm ins Achtelfinale des Eurocups ein.