"Derbysieger, Derbysieger. Hey! Hey!". Der Ulmer Kapitän Thomas Klepeisz feiert mit den Fans den knappen 63:62-Sieg gegen Ludwigsburg.

Basketball-Krimi zwischen Ulm und Ludwigsburg

Ratiopharm Ulm: Derbysieger und Tabellenführer

Stand
Autor/in
Peter Köpple

Nach einem dramatischen Derby-Krimi ist ratiopharm Ulm neuer Tabellenführer der Basketball-Bundesliga. Die Ulmer besiegen zuhause die MHP Riesen Ludwigsburg äußerst knapp 63:62.

Jeder der 5.773 Zuschauer in der Neu-Ulmer Arena hält den Atem an. Noch zwei Sekunden auf der Spieluhr. Es ist vor Spannung kaum auszuhalten. Im schwarz-gelben Ludwigsburger Trikot steht Justin Simon an der Freiwurflinie. Wenn er jetzt auch seinen dritten Freiwurf versenkt, ist das letzte Pünktchen Ulmer Führung weg. Dann würde er zum 63:63 ausgleichen. Simons Wurf geht nur an den Ring. Doch Simon holt sich selbst den Rebound und kann nun mit einem Zwei-Punkt-Wurf sogar noch den Siegtreffer für die Gäste erzielen. Mit Ablauf der Zeit bleibt der Ball jedoch an der Brettkante hängen. Erleichterung und ohrenbetäubender Jubel bei den Ulmer Fans.

Coach Harrelson: Wir hatten auch Glück

Kurz darauf feiert der Ulmer Kapitän Thomas Klepeisz mit den Ulmer Fans per Megaphon: "Derbysieger, Derbysieger, Hey. Hey". Das Team tanzt Humba, und die Fans auf den Rängen mit.

"Da hatten wir am Schluss auch Glück", gibt der Ulmer Coach Ty Harrelson zu. "Aber der Sieg war nicht unverdient - so wie wir gekämpft haben." Der Ludwigsburger Trainer John Patrick spendet Anerkennung: "Sie waren einen Tick besser als wir." Er sei stolz auf sein Team, dass gegen eine starke Ulmer Mannschaft sogar eine Siegchance erspielt habe.

Hart umkämpftes Derby: Hunter Maldonado aus Ludwigsburg (im Vordergrund) gegen Noa Essengue.
Hart umkämpftes Derby: Hunter Maldonado aus Ludwigsburg (im Vordergrund) gegen Noa Essengue.

Am Anfang hat der Ludwigsburger Plan, das Ulmer Spiel durch intensive Verteidigung zu zerstören, gut funktioniert. Sechs Ballverluste der ratiopharm-Korbjäger im ersten Viertel, lauter schwierige Würfe. Unter diesem Druck liegen die Ulmer nach dem ersten Abschnitt 12:19 zurück.

Im zweiten Viertel kämpfen sich die Gastgeber in die Partie, treffen immer wieder nach raffinierten Passstafetten auch Dreier, etwa durch Herkenhoff und Klepeisz. In die Halbzeit gehen die Ulmer mit einem 34:37-Rückstand.

Ludwigsburg fünfeinhalb Minuten ohne Punkt

Doch nach der Pause sind es dann die Ulmer, die in der Defensive äußerst gut stehen. Den Gästen aus der Barockstadt gelingt fünfeinhalb Spielminuten kein einziger Punkt. Das ratiopharm-Team zieht auf 46:37 davon. Doch abschütteln lassen sich die Ludwigsburger nicht. Besonders die blitzschnellen Justin Simon und Ezra Manjon sorgen für Gefahr. In der Endphase wird es eine hart umkämpfte und spannungsgeladene Partie, auch wenn verhältnismäßig wenige Körbe fallen.

Basketball-Krimi am Ende

Als Marcio Santos mit einem verworfenen und einen verwandelten Freiwurf fünf Sekunden vor Schluss auf 63:60 stellt, scheint das Spiel aus Ulmer Sicht schon fast gewonnen. Besonders schlau war danach das Foul von Noa Essengue an Justin Simon nicht. Der Ulmer greift seinem Gegenspieler ausgerechnet beim Dreierversuch in den Arm. Drei Freiwürfe für Ludwigsburg. Nichts für schwache Nerven.

Ratiopharm Ulm einziges ungeschlagenes Team

Mit dem Glück des Tüchtigen und einem Pünktchen Vorsprung bringen die Ulmer den Derbysieg ins Ziel. Sie setzen ihre erstaunliche Siegesserie zu Saisonbeginn fort: fünf Siege in fünf Spielen. In der BBL übernehmen sie die Tabellenführung. "Das fühlt sich fantastisch an", sagt Coach Harrelson noch auf der Pressekonferenz. "Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, auch wenn die Saison noch lang ist."

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