Auf dem Papier war Ratiopharm Ulm vor dem Auswärtsspiel im polnischen Wroclaw klarer Favorit. Mit einem desolaten zweiten Viertel verspielte die Mannschaft von Anton Gavel jedoch einen durchaus möglichen Auswärtssieg.
Schöne Ulmer Punkte im ersten Viertel
Ulm beginnt das Spiel mit viel offensiver Kreativität. Dreier von Jallow oder Klepeisz fallen, einen spektakulären Pass von Williams vollendet Figueroa. Williams kann es auch alleine, nach schönem Zuspiel von Klepeisz, per Dunk. Defensiv ist die Leistung der Ulmer aber schwach. In der Abwehr stehen die Gäste oft weit weg von ihren Gegenspielern. Das sieht in vielen Situationen aus wie in einem Freundschaftsspiel. Der 17-malige polnische Meister gewinnt den ersten Durchgang knapp mit 21:19.
Auch im zweiten Viertel fehlt der Zugriff
Auch die zweiten zehn Minuten beginnt Ulm defensiv schwach. Ulms Trainer Anton Gavel reagiert schon nach zweieinhalb Minuten mit einer Auszeit und fordert von seinen Spielern mehr Aggressivität. Die Umsetzung gelingt der Mannschaft nicht wirklich. Die Polen finden immer wieder einfache Lücken in der Ulmer Abwehr. Dass Wroclaw bislang nur eines seiner dreizehn Eurocup-Spiele gewonnen hat, ist in dieser Phase des Spiels nicht zu sehen. Insgesamt verlieren die Ulmer in der ersten Halbzeit zu oft den Ball und holen zu wenige Rebounds. Die 52:37-Halbzeitführung der Polen ist völlig verdient.
Starker Ulmer Beginn im dritten Viertel
Mit starken Offensiv-Aktionen geht Ulm ins dritte Viertel. Dreier von Klepeisz und Figueroa bringen Punkte. Defensiv sind die Gäste aber weiter durch das schnelle Spiel der Polen unter Druck. Ulm gelingt es trotzdem, langsam näher zu kommen. Mitte des dritten Viertels beträgt der Rückstand noch acht Punkte (60:52). Ulm ist jetzt die klar bessere Mannschaft. Ein wenig Wurfglück hilft den Polen zu zwei Dreiern. Bis zur Schlussirene ist Ulm aber erneut auf acht Punkte Punkte dran. Das Team von Anton Gavel hat den Gegner wieder in Schlagdistanz (70:62).
Am Ende reicht es nicht
Ein Dreier der Hausherren schockt Ulm zu Beginn des letzten Viertels. Aber die Gäste schlagen zurück, und wie. Zwei Dunkings von Georginho und Jallow, sowie ein Dreier von Klepeisz bringen Ulm wieder voll ins Spiel. Doch Miletic ist es, der bei Wroclaw ganz offensichtlich etwas gegen einen Ulmer Auswärtssieg hat. Vier seiner vier Dreier-Versuche fallen in den Korb. Das tut den Gästen wirklich weh. Zwar kämpfen die Ulmer bis zum Ende, bleiben auch lange auf Tuchfühlung, der Sieg geht am Ende aber an die Heimmannschaft. Am Samstag spielt ratiopharm Ulm wieder Bundesliga. In der Neu-Ulmer Arena ist dann Vechta zu Gast.