Drei Spiele im Eurocup - drei Siege. ratiopharm Ulm bleibt auch international ungeschlagen. Gegen das erfahrene Team der Wolves Vilnius gewann die junge Ulmer Mannschaft am Dienstagabend mit 94 zu 76. Dabei überragend - Justinian Jessup.
ratiopharm Ulm benötigt etwas Anlauf
Ulm braucht ein wenig, um ins Spiel zu kommen - erst nach dreieinhalb Minuten machen die Gäste ihre ersten Punkte. Da führt Vilnius schon 8:0. Doch die Auszeit von Trainer Ty Harrelson fruchtet: Ulm spielt sich in die Partie und liegt nach sechs Minuten mit 13:10 vorne. Bis zur ersten Pausen-Sirene spielen beide Teams auf Augenhöhe. Ulm führt nach zehn Minuten knapp mit 21 zu 20.
Justinian Jessup läuft heiß
Justinian Jessup übernimmt für Ulm in den ersten Szenen des zweiten Viertels. Nach insgesamt elf Spielminuten hat der US-Amerikaner schon seine ersten zehn Punkte erzielt. Vilnius bringt sich in dieser Phase durch zwei Technische Fouls selbst in Schwierigkeiten. Den Ulmern gelingt es aber nicht, sich nennenswert abzusetzen - auch weil sie nicht immer das Händchen für die Dreier haben. Halbzeitstand 41:45. Jessup sagt im Halbzeit-Interview: "Wir müssen defensiv besser arbeiten. Wir machen es Vilnius zu leicht".
Wildes drittes Viertel
Das dritte Viertel ist wild, viele Ballverluste, viel Kampf, manchmal auch etwas Krampf. Einem kleinen Ulmer Lauf lässt Vilnius einen Lauf folgen. Die junge Ulmer Mannschaft, die ohne die verletzten Thommy Klepeisz und Karim Jallow spielt, wehrt sich tapfer. Vilinius hat mit seinem Kader eigentlich viel mehr Erfahrung auf dem Parkett. Ulm ist vor den letzten zehn Minuten mit 68 zu 66 vorne. Justinian Jessup ist schon bei 22 Punkten.
Mit einem "Monster-Viertel" zum Sieg
Dem Spiel fehlt zu Beginn des letzten Abschnitts weiterhin der Fluß. Es gibt viele Unterbrechungen. Die Wolves haben früh fünf Mannschafts-Fouls. Bei jedem Foul erhält Ulm jetzt Freiwürfe. Irgendwie wirken die Hausherren vom couragierten Ulmer Auftritt beeindruckt. Spannend ist das Spiel - dass kompensiert die fehlende Klasse. An der Linie lassen die Ulmer zwar den einen oder anderen Punkt liegen, das kompensieren sie jedoch durch ein sehr variables Angriffsspiel, mit dem sie immer wieder treffen. Zwei Minuten vor dem Ende trifft Jessup seinen nächsten Dreier zur 13-Punkte-Führung. Sein breites Grinsen zeigt: Der Deckel ist drauf. Justinian Jessup ist Topscorer des Spiels mit 27 Punkten. Der Auswärtssieg ist durch ein beeindruckendes letztes Viertel (26:10) völlig verdient. Am kommenden Samstag steht für ratiopharm Ulm das Pokalspiel in Bamberg auf dem Programm.