Es gibt Basketballspiele, da ist man als Zuschauer erleichtert, wenn sie vorbei sind. Das Auswärtsspiel von ratiopharm Ulm in Trient war ein solches. Hochklassig geht anders, immerhin war es spannend.
ratiopharm Ulm beginnt stark
Ulm startet mit viel Energie in das Spiel. Der Ball läuft schnell in der Offensive. Defensiv verteidigt die Mannschaft von Trainer Anton Gavel mit schnellen Händen und Beinen. In den ersten Minuten gelingen allerdings nicht alle Angriffe. Erst Mitte des ersten Viertels laufen die Gäste heiß. Ulm gelingt ein 13:0 Lauf. Der Spielstand nach dem ersten Viertel spricht klar für den Deutschen Meister (13:21).
Ulmer Vorsprung schmilzt im zweiten Viertel
Auch ins zweite Viertel startet Ulm mit einer flinken Defense. Kein Vergleich zum Heimspiel gegen Rostock am Sonntag in der Bundesliga, als die Gäste 107 Punkte machten. Offensiv zeigt Trevion Williams in Trient mal wieder, was er kann. Aber zwei tollen Aktionen unterm Korb folgen auch zwei Ballverluste. Trient kommt etwas näher. Step by step verkürzen die Italiener, sie liegen mit der Halbzeit-Sirene aber immer noch ganz knapp hinten (42:43).
Wildes hin und her
Ulm hat Mühe in die zweite Halbzeit zu kommen. Den Hausherren gelingen jetzt viele Würfe, außerdem bekommen sie unter dem Ulmer Korb häufig zweite Chancen. Ulm hält dagegen, verliert aber in der Offensive zu viele Bälle. Phasenweise gleicht das Spiel einer Partie im Jugend-Basketball - es geht wild hin und her, mit ganz leichten Fehlern auf beiden Seiten. Das Spiel beginnt vor dem letzten Viertel wieder von vorne (63:63).
Pleiten, Pech und Pannen bis zum Schluss
Auch der Beginn des letzten Durchgangs gehört zur Kategorie "wild". Es ist der junge Franzose Pacome Dadiet, der Ulm mit zwei Einzelaktionen im Spiel hält. Was an diesem Abend am besten funktioniert, stabilisiert sich in dieser Phase wieder: die Ulmer Abwehr. Trient hat jetzt wieder Mühe, zu punkten. Aber offensiv will den Ulmern einfach zu wenig gelingen. Das Spiel kippt in den Schlussminuten ausgerechnet mit zwei Freiwürfen für Trient in Richtung Ulm. Beide Freiwürfe gehen daneben, im Gegenzug fällt der Dreier von Tommy Klepeisz. Ulm ist mit neun Punkten vorne, ein Vorsprung, den die Mannschaft von Trainer Anton Gavel ins Ziel rettet. Passend zum Spiel hätte Trient das Spiel fast noch gewonnen. Doch der letzte Wurf, der den Italienern den Sieg gebracht hätte, ist eine Zehntelsekunde zu spät abgeworfen.