Sowas nennt sich wohl Lieblingsgegner. ratiopharm Ulm hat in dieser Saison bereits zweimal gegen die Würzburg Baskets gewonnen - einmal im Pokal, einmal im Hinspiel. Und auch im dritten Aufeinandertreffen ging Ulm am Samstagabend als Sieger vom Feld.
ratiopharm Ulm gehört das erste Viertel
Es ist eine nervöse Anfangsphase, in der beide Teams noch nicht zeigen, was sie können. Auf beiden Seiten fallen viele Würfe noch daneben. Die Baskets aus Würzburg versuchen es vor allem mit Einzelaktionen, doch die Trefferquote der Gäste ist erstmal unterirdisch. ratiopharm Ulm spielt Team-Basketball. Der Ball läuft schnell, Angriffe enden oft mit einfachen Würfen. Beim 15 zu 6 nimmt Würzburg die erste Auszeit. Die Szene des ersten Viertels gehört Justinian Jessup. Der US-Amerikaner ist erst vor knapp zwei Wochen verpflichtet worden. Mit einer schönen Körpertäuschung lässt er seinen Gegenspieler an der Dreier-Linie stehen und legt den Ball in den gegnerischen Korb. Die 22 zu 13-Führung für Ulm nach dem ersten Viertel ist verdient.
Justinian Jessup läuft heiß
Im zweiten Viertel läuft es für Ulm zunächst nicht gut. Der Deutsche Meister kommt nicht mehr so oft zu leichten Abschlüssen, Würzburg hat sich besser auf das Ulmer Angriffsspiel eingestellt. Außerdem treffen die Gäste häufiger, vor allem von draußen. Ein Ex-Ulmer duelliert sich Mitte des zweiten Viertels mit einem Ulmer Neuzugang. Max Ugrai trifft für Würzburg, Justinian Jessup für Ulm. Das Spiel kommt in die Gänge - und Würzburg näher. Mit der Halbzeit-Sirene ist der Meister aber noch vorne (48:46). Jessup ist in den ersten 20 Minuten Ulms Topscorer mit 17 Punkten. Was für eine Heim-Premiere!
Ulm mit Vollgas in die zweite Halbzeit
Ulm startet mit Energie ins dritte Viertel. Nur zweieinhalb Minuten braucht der Meister für die ersten zehn Punkte. Nach vier gespielten Minuten ist der Vorsprung wieder zweistellig (62:51). Würzburg will den Ulmer Lauf mit einer Auszeit stoppen. Das klappt aber nicht wirklich. Der Meister spielt jetzt meisterlich - und hat an diesem Abend ja auch noch einen überragenden Justinian Jessup. Die Ulmer Führung vor dem Schlussviertel ist komfortabel (70:55).
Ulm wackelt kurz, fällt aber nicht
Zwei schnelle Dreier von Ugrai ziehen Ulm zu Beginn des letzten Viertels erstmal den Stecker. Der Meister wackelt, Trainer Anton Gavel wird an der Seitenlinie immer wilder. Würzburg zeigt vor allem offensiv, warum das Team zu den größten Überraschungen der Liga in dieser Saison gehört. Die Mannschaft kann von allen Positionen zuverlässig punkten. Doch in der Phase, in der Würzburg übernehmen möchte, ist auch Ulm wieder da. Es ist, über die gesamten vierzig Minuten betrachtet, eines der besten Spiele des Meisters in dieser Saison. Ulm lässt in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen, gewinnt am Ende verdient mit 87 zu 79. Es ist der dritte Sieg gegen Würzburg in dieser Saison, an diesem Samstagabend vor allem Dank der 27 Punkte von Justinian Jessup.