Tabellenzweiter gegen siegloses Schlusslicht. Das klang schon vor dem Spiel nach einer deutlichen Angelegenheit für ratiopharm Ulm. Und es kam für Göttingen noch schlimmer.
Starkes erstes Ulmer Viertel
Das fühlt sich in der Neu-Ulmer Arena von Beginn an wie gemütliche Sonntagnachmittags-Unterhaltung an. Der krachende Dunking von Marcio Santos nach Bodenpass von Justinian Jessup ist dafür gleich der passende Einstieg. Ulm macht es in den ersten Minuten eher schön, Göttingen effektiv. Mit drei Dreiern halten die Gäste das Spiel zumindest in den Anfangsminuten offen, dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Ein Tipp-In von Philipp Herkenhoff ist der Schlusspunkt des ersten Viertels. 26 zu 14 liegt Ulm in Führung.
Ulm dominiert auch Durchgang zwei
Im zweiten Viertel nimmt Göttingen schon nach zwei Minuten die Auszeit. Bis dahin fallen fünf Punkte für Ulm, null für die Gäste. Bereits nach 15 Minuten hat Philipp Herkenhoff 10 Punkte auf der Anzeigetafel stehen. Es klingt auch rekordverdächtig, dass Ulm schon nach gut sechs Minuten im zweiten Viertel die 50 (!) Punkte voll hat. Der Tabellenletzte kann einem zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig leid tun. 60 zu 35 führt Ulm zur Halbzeit.
Ulm an beiden Brettern besser
Ulm kann an diesem Nachmittag aber nicht nur Offensive. Es ist ein Monsterblock von Marcio Santos zu Beginn der zweiten Halbzeit, der die Fans von den Sitzen reißt. Vorne trifft der BigMan auch von jenseits der Dreier-Linie - es läuft an diesem Sonntagnachmittag für ratiopharm Ulm. Auf Göttinger Seite muss auch ein Name erwähnt werden, der es richtig gut macht: Collin Welp, Sohn des ehemaligen deutschen Nationalspielers Christian Welp. Der 25-Jährige macht starke 19 Punkte. Das ist an diesem Nachmittag eines von wenigen Ausrufezeichen auf Göttinger Seite. 30 Punkte Vorsprung hat Ulm vor den letzten zehn Minuten (87:57).
100 Punkte nach 5:29 Minuten
Die 5.761 Zuschauerinnen und Zuschauer sehen auch im letzten Abschnitt ein einseitiges Spiel. "Wir woll'n die Hundert sehen" singen sie in der Arena. Tobias Jensen ist es, der ihnen mit einem Dreier diesen Wunsch erfüllt. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es beim Kantersieg gegen Göttingen noch kurz vor Schluss. 26 Sekunden vor dem Ende knickt Alec Anigbata bei einem Rebound um. Er muss verletzt aus der Halle getragen werden. 109 zu 70 steht es am Ende. Die weiße BBL-Heimweste der Ulmer bekommt an diesem Nachmittag nicht einmal ein winziges Fleckchen. Für Ulm geht es jetzt in die Länderspielpause. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Ulmer am 28.11. im Eurocup gegen Tel Aviv.