Man stelle sich mal vor: Deniz Undav verlegt vor dem Bundesliga-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Dortmund den Rollrasen. Klingt absurd! Genau das steht aber auf der Tagesordnung der Basketballerinnen von den Rutronik Stars Keltern vor einem internationalen Auftritt. Den Humor verlieren die deutschen Meisterinnen von 2023 und Vizemeisterinnen der vergangenen Saison aber nicht. Frei nach dem Motto: Erst die Arbeit - dann das Vergnügen.
Besonderer Boden für Europapokal-Spiele
Für die internationalen Auftritte der Basketballerinnen aus Keltern reicht der normale Schulsport-Hallenboden nicht aus, hier ist internationales Parkett gefordert. Heißt für die Mannschaft inklusive des Trainerstabs: Morgens, neun Uhr, antreten zum Boden verlegen. Angeführt werden sie von einem Mann, der aus seiner Profikarriere einen anderen Untergrund gewohnt ist. KSC-Abwehrlegende Michael Wittwer hat die Übersicht, welche Platte wohin muss. Unterstützung bekommen sie auch von freiwilligen Helferinnen und Helfern. Ein Aufruf von Kapitänin Alexandra Wilke hat zusätzliche Kräfte mobilisiert.
Auch dank der Hilfe des 83-jährigen Johann Gerntner geht es ordentlich voran. Die Stimmung ist gut, wie normalerweise auf dem gewohnten Hallenboden funktioniert das Teamplay auch mit dem Parkett. Nach drei Stunden ist die Arbeit getan - etwas erschöpft aber glücklich sind alle bereit für das erste Europapokal-Spiel der Saison. Wie auch sonst im Sport gibt es Applaus - und ein Dankeschön für die freiwilligen Helferinnen und Helfer.
Knappe Niederlage gegen Castors Braine
Auf dem frisch verlegten und geputzten Parkett hielten die Gastgeberinnen die Partie lange offen, am Ende jedoch unterlagen sie den favorisierten Belgierinnen knapp mit 72:79. Anschließend muss der Boden wieder weg. Am Sonntag steht dann wieder der Ligaalltag mit dem Auswärtsspiel in Nördlingen auf dem Programm. Die nächste Parkettaktion gibt es Mitte November vor dem EuroCup Heimspiel gegen CSM Constanta aus Rumänien. Auch dann werden die Basketballerinnen aus Keltern wieder die Handschuhe anziehen und sich an den internationalen Boden machen. Helfende Hände sind natürlich jederzeit willkommen.