Fußball | EURO 2024

Sallai und Szalai - gemeinsam mit Ungarn gegen Deutschland

Stand
Autor/in
Désirée Krause

In Freiburg spielen die beiden seit Januar zusammen, in der ungarischen Nationalmannschaft sind sie schon länger Teamkollegen und wollen es jetzt dem DFB-Team schwer machen.

Die Vornamen der beiden ungarischen Nationalspieler sollten zur Sicherheit dazu genannt werden, sonst besteht Verwechslungsgefahr bei Attila Szalai und Roland Sallai. Mittelfeldspieler Sallai ist bereits seit 2018 beim SC Freiburg, sein Teamkollege Szalai steht eigentlich in Hoffenheim unter Vertrag, ist aber seit Januar in der SCF-Abwehr zu finden und bis Saisonende ausgeliehen. Der 1,92 Meter große Abwehrspieler hatte in seiner ersten Bundesligahinrunde bei der TSG kaum Spielzeit bekommen, wollte dann in der verletzungsgeplagten Freiburger Abwehr durchstarten. Ein dicker Patzer in seinem ersten Spiel trug aber wohl seinen Teil dazu bei, dass das nicht klappte. Am Ende stand Szalai in nur insgesamt drei Partien für Freiburg auf dem Feld.

Sallai absolute Stammkraft in Freiburg

Anders sieht es bei Roland Sallai aus. Ist er fit, dann spielt der 27-Jährige für die Breisgauer. Auch in Ungarn wurde sein Talent schon früh entdeckt. Seit der U15 durchlief er alle Jungendnationalteams, 2016 dann sein Debüt in der A-Nationalmannschaft, bei der Europameisterschaft 2021 lief er erstmals bei einem großen Turnier für die Ungarn auf, auch damals schon gemeinsam mit Attila Szalai. Nach der Gruppenphase mit Gegnern wie Portugal und Frankreich war damals aber Schluss. Bei dieser EM laufen sie wieder gemeinsam für den deutschen Gruppengegner Ungarn auf, neben einigen anderen Kickern aus der ersten und zweiten Liga.

Ungarn mit Bundesliga-Power bei EM

Roland Sallai und Attila Szalai sind nur zwei von insgesamt fünf Bundesliga-Spielern im Kader der Ungarn. Peter Gulasci und Willi Orban kommen von RB Leipzig, Andras Schäfer spielt bei Union Berlin. Außerdem ist noch Marton Dardai, der Sohn von Pal Dardai, von Zweitligist Hertha BSC mit dabei. Im ersten EM-Spiel gegen die Schweiz standen alle fünf Bundesliga-Profis in der Startelf, aber auch sie konnten die Auftaktniederlage nicht verhindern.

EM-Fehlstart für Ungarn

Das 1:3 gegen die Schweiz war ein denkbar schlechter Einstieg ins Turnier. Ungarn machte gerade zu Beginn grobe Fehler und lang zur Pause 0:2 zurück. Lange war das Team um Sallai und Szalai zu harmlos, erst in der zweiten Hälfte fand es ins Spiel und zeigte, wie gut es doch Fußball spielen kann. Aber auch als die Partie nach dem 1:2-Anschlusstreffer auf einmal offener wurde und die Schweizer zumindest wackelten, konnte Ungarn das Spiel nicht mehr drehen und kassierte in der Nachspielzeit dann das 1:3.

Ein Sieg für Ungarn muss her

Gegen Deutschland sind die beiden Freiburger Sallai und Szalai mit ihrem Nationalteam nun direkt unter Druck. Bei einer Niederlage könnte der Traum von Achtelfinaleinzug schon vorbei sein. Gerade deshalb muss das DFB-Team sich auf mehr Gegenwehr einstellen, als es im ersten Spiel von Schottland bekommen hat. Ungarn, so Bundestrainer Julian Nagelsmann, sei ein unangenehmer Gegner, auf den man sich schwer vorbereiten kann. Trotzdem geht das deutsche Team als Favorit ins Spiel.

Zukunft nach der EM?

Für Sallai und Szalai kann die EM enorm wichtig werden. Roland Sallai steht in Freiburg noch bis Sommer 2025 unter Vertrag. Die Breisgauer würden gerne nach der EM mit ihm verlängern. Kann er die große Turnier-Bühne nutzen, könnte Sallai sich allerdings noch attraktiver für andere Vereine machen. Ein Wechsel ist wohl nicht ausgeschlossen, schon in der Vergangenheit war das immer wieder Thema. Anders ist die Lage bei Attila Szalai. Für geschätzte 12 Millionen Euro kam er im vergangenen Sommer von Fenerbahce Istanbul nach Hoffenheim und ist damit der zweitteuerste Transfer in der Clubhistorie. Nachdem es für ihn sportlich aber weder bei der TSG noch in Freiburg funktioniert hat, wird sich nach der EM entscheiden, wie es weitergeht. Findet sich ein neuer Verein, der der TSG genug bietet, um finanziell mit dem Deal nicht völlig rote Zahlen zu schreiben oder bekommt Szalai unter Pellegrino Matarazzo noch eine Chance?

Deutschland - Ungarn am Mittwoch

Die nächste Möglichkeit sich zu zeigen gibt's für die beiden Ungarn also am Mittwoch im Spiel gegen Deutschland. Dort treffen sie dann auf viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga. Ein wichtiges Spiel für die ungarische Mannschaft und auch wichtig für die Karrieren der beiden Freiburger mit Namens-Verwechslungspotential: Roland Sallai (gesprochen "Scholloi") und Attila Szalai (gesprochen "Solloi").

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Désirée Krause

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