Christian Günter im Trainingslager in Schruns

Fußball | Bundesliga

Freiburgs Christian Günter nach Armbruch: "Beim Zuschauen tut die Seele weh"

Stand
Interview
Anna Klär
Onlinefassung
Martin Thiel

Kapitän Christian Günter vom SC Freiburg hat die Operation nach seinem Armbruch gut überstanden. Der Linksverteidiger fiebert seinem Comeback entgegen.

Die Bodenhaftung nicht verlieren, aber optimistisch in die neue Saison gehen: Das ist die Einstellung von Freiburgs Kapitän Christian Günter. Im Interview mit SWR Sport spricht der Linksverteidiger über seine Genesung nach dem Armbruch, den aktuellen Kader sowie die neuen und alten Ziele des Sport-Clubs.

SWR Sport: Christian Günter, wie geht es Ihnen nach dem Armbruch?

Christian Günter: Es wird langsam. Es war schon eine ordentliche Verletzung inklusive der Operation. Ich wurde noch nie operiert, also war das eine Premiere. Das hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber jetzt geht es langsam besser. Ich war jetzt schon wieder auf dem Platz, konnte Läufe machen, es ging alles gut. Jetzt hoffe ich, dass keine Reaktion folgt und es step by step besser wird. Ich hoffe, dass ich bald wieder mit der Mannschaft trainieren kann.

Tut es weh, dass Sie nicht auf dem Platz stehen können und bei Testspielen daneben sitzen müssen?

Der Arm tut nicht so weh. Viel mehr tut die Seele weh, wenn man zuschauen muss. Von den Schmerzen her geht es wirklich gut. Aber man muss halt schauen, wie die Wundheilung ist. Man darf nicht zu viel machen. Bald werden die Fäden gezogen und dann geht es langsam wieder Richtung Mannschaftstraining. Deshalb bin ich froh, dass es nicht allzu lange dauert, weil ich eher ein ungeduldiger Mensch bin.

Schruns/Freiburg

Fußball | Bundesliga Warum Christian Streich mit Freiburgs Trainingslager nicht zufrieden ist

Erneut macht der SC Freiburg sein Trainingslager in Schruns. Doch in diesmal macht ein Problem Trainer Christian Streich zu schaffen.

Es wirkt, als hätte sich der SC auf dem Transfermarkt bislang zurückgehalten. Ist die Mannschaft schon optimal aufgestellt?

Ich würde nicht ausschließen, dass noch jemand zu uns kommt. Das Transferfenster ist noch bis zum 1. September geöffnet, da kann noch viel passieren - in jede Richtung. Aber grundsätzlich glaube ich, gibt es keine großen Dinge, die noch gemacht werden müssten. Wir waren die letzten zwei Jahre sehr erfolgreich, hatten keine ganz großen Abgänge. Klar, Nils Petersen hat aufgehört, was der Mannschaft wehtut. Aber ich glaube, dass wir vom Grundstock her sehr gut aufgestellt sind. Wir freuen uns trotzdem über jeden Neuzugang, der noch einmal Qualität einbringt.

Hat der Kapitän etwa Insiderwissen, was Neuzugänge angeht?

Nein, tatsächlich überhaupt nicht. Es würde mich auch interessieren. Aber ich schätze mal, dass der eine oder andere vielleicht noch kommen wird. Und wenn nicht, haben wir einen sehr gut aufgestellten Kader, der auch dieses Jahr wieder in allen drei Wettbewerben gut mitmischen kann.

Trotz zuletzt zwei sehr starker Saisons hat Trainer Christian Streich wiederholt gesagt, dass der Klassenerhalt das Ziel bleibt. Ist das zu tief gestapelt?

Wir bleiben einfach bei uns - auch was das angeht. Ich glaube, wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir sind wieder in drei Wettbewerben. Es wird wieder eine große Herausforderung, wie letztes Jahr auch. Ich glaube, letztes Jahr mit noch mehr Fragezeichen, weil es die erste Saison mit einer Dreifachbelastung war. Ich glaube, dieses Jahr kann man da einige Dinge einen Tick besser machen oder anders umsetzen. Man weiß jetzt, was auf einen zukommt.

Wir sind gut beraten, in jedem Wettbewerb das Bestmögliche rausholen zu wollen - aber ohne vorher große Parolen rauszubrüllen. Das sind nicht wir, das ist nicht der SC Freiburg. Wir sind so aufgestellt, dass wir selbstbewusst sein können. Aber wie gesagt: Wir müssen es nicht in Wort sondern auf dem Platz zeigen.

Wie sehen Sie die eigene Position? Sie sind Kapitän, haben vergangene Saison fast durchgehend gespielt. Jetzt kommt diese Verletzung. Macht man sich da Gedanken?

Überhaupt nicht. Selbst wenn jemand kommt, ich nehme den Konkurrenzkampf an. Ich habe das Ziel, dass ich wieder komplett fit werde. Ich glaube, dass ich es in den kommenden ein bis zwei Wochen schaffen werde, wieder mit der Mannschaft zu trainieren. Und ich hoffe, dass es zum Liga-Start reicht, vielleicht auch schon zum DFB-Pokal.

Letztlich weiß ich, dass ich in der Mannschaft einen großen Stellenwert habe und dass ich auch wichtig bin, wenn ich meine Leistung bringe. Wenn ich die bringe, dann bin ich davon überzeugt, dass ich auch viele Spiele machen kann. Wenn dann jemand da ist, der mir Konkurrenz macht, dann werde ich das annehmen und im Training so Gas geben, dass es irgendwann anders ist.

Kommt der SC Freiburg ins Pokalfinale oder in die K.o.-Runde der Europa League?

Ich würde gerne ins Finale im DFB-Pokal. Da habe ich persönlich noch eine Rechnung offen, wir als Verein glaube ich auch. Das wäre schön. Aber auch da sind noch einige Schritte zu gehen. Jetzt müssen wir erstmal Oberachern meistern. Wir schauen auch da von Spiel zu Spiel. Aber ich schließe trotzdem nicht aus, dass wir auch in der Europa League weiterkommen.

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