Anfällige Defensive beim Sport-Club

SC-Trainer Streich ist als Tüftler gefragt: "Müssen besser verteidigen"

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Redakteur/in
dpa
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Sophie Salmen

Der Sport-Club hat Probleme in der Bundesliga - in personeller Hinsicht, aber vor allem auch im Verhalten gegen den Ball. In Darmstadt sind die Freiburger favorisiert. Wenig Hoffnung gibt es für einen "Härtefall".

Christian Streich ist als Tüftler gefragt. In der Offensive deswegen, weil Lucas Höler im Auswärtsspiel am Sonntag (15:30 Uhr, live im Audiostream) beim SV Darmstadt 98 eine Gelbsperre absitzen muss. Aber noch vielmehr in der oftmals anfälligen Defensive - und das schon seit Wochen. Der deutsche Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter kehrt in dieser Spielzeit nicht mehr zurück und auch für Philipp Lienhart kommt ein Comeback noch zu früh. Damit fehlen die zwei unangefochtenen Stammkräfte in der Innenverteidigung aus der Vorsaison.

Bereits so viele Gegentore wie in der Hinrunde

Die Folge: Bereits 26 Gegentore und damit die zweitmeisten aller Bundesliga-Clubs kassierten die Freiburger in der bisherigen Rückrunde. Das entspricht der Gesamtanzahl der ersten Halbserie. "Natürlich ist es so, dass wir mit Philipp Lienhart und Matthias Ginter in einer Top-Verfassung durchgespielt haben", sagte Streich rückblickend. "Aber wir brauchen nicht damit kommen, dass wir da verletzte Spieler haben und da. Das ist schon die ganze Zeit so, damit brauchen wir uns nicht aufzuhalten. Wir müssen es als Gruppe und auch individuell besser verteidigen."

Beim 1:4 gegen RB Leipzig entschied sich der Coach zuletzt zunächst für eine Dreierkette - mit dem gelernten Mittelfeldspieler Yannik Keitel im Abwehrzentrum. Der 24-Jährige, der den Sport-Club ebenso wie Trainer Streich im Sommer verlassen wird, patzte beim 0:3. "In Lens haben wir ihn reingeschmissen, obwohl er ja auch immer wieder Verletzungsprobleme hat. Da hat er ein gutes Spiel gemacht", fand Streich. "Aber ich kann nicht erwarten, dass er keine Fehler macht oder das zweite und dritte Spiel nach dem ersten guten auch perfekt ist."

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Attila Szalai mit Anpassungsproblemen in Freiburg

Mit Attila Szalai hätte Streich einen Kandidaten im Aufgebot, der für Einsätze in der Innenverteidigung prädestiniert wäre. Der Ungar kommt aber lediglich bei der Nationalmannschaft zum Zug. In Freiburg hat die Leihgabe der TSG Hoffenheim Anpassungsprobleme, obwohl Streich den Abwehrspieler als "Vorbild" lobt. 

Warum kommt der 26-Jährige seit seinem Wechsel nach Freiburg dann aber nur auf einen Startelf-Einsatz und zwei Einwechslungen? "Es ist eine sehr harte Entscheidung. Es ist für ihn nicht alles super gelaufen", sagte Streich. "Wenn ich sehe, wie er sich reinhängt, wie er die Mannschaft pusht, wie er Läufe macht, da fällt es mir nicht schwer, nicht positiv über ihn zu reden. Ich wünsche mir noch ein bisschen mehr Schärfe im Zweikampf, aber es ist halt eine Bauchentscheidung. Es fällt mir schwer, darüber zu reden - es ist ein absoluter Härtefall."

Spielt Roland Sallai für gesperrten Lucas Höler?

Solche wird es im Stadion am Böllenfalltor auch in der Offensive geben. Er suche noch nach der richtigen Mischung, sagte Streich. Höler spielte zuletzt dreimal von Beginn an. Der Angreifer könnte von Roland Sallai vertreten werden. Aber auch Merlin Röhls Mitwirken ist aufgrund einer Bauchmuskelzerrung fraglich. "Ich bin am Überlegen und weiß noch nicht, in welcher Konstellation wir zusammenspielen. Torgefahr ist das eine, das Verteidigen gegen den Ball das andere", so Streich.

Zwar sind die Freiburger im Kampf um die erneute Qualifikation für die Europa League etwas ins Hintertreffen geraten. Mit einem Sieg beim seit Anfang Oktober sieglosen Tabellenletzten könnte die Chance aber gewahrt werden. Der SC ist in Darmstadt favorisiert. Streich spricht jedoch eine Warnung aus: "Wenn wir defensiv nicht besser arbeiten als gegen Leipzig, dann werden wir Probleme kriegen."

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