Waldemar Anton, Chris Führich, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav vom VfB Stuttgart stehen im Aufgebot der Nationalmannschaft für die anstehenden Testspiele. Das letzte Mal hatte der VfB im Testspiel gegen Malta vor der WM 2010 vier Nationalspieler gestellt: Serdar Tasci, Sami Khedira, Christian Träsch und Cacau wurden damals berufen.
Die jetzige Nominierung ist die logische Konsequenz aus den starken Auftritten des Quartetts in den vergangenen Wochen und Monaten. So verkörpern die vier genau die Attribute, die Bundestrainer Julian Nagelsmann vor der Heim-EM dringend benötigt: defensive Stabilität, Willenstärke, Kreativität und Killerinstinkt. Für letzteren ist allen voran Undav verantwortlich. 14 Bundesliga-Treffer hat die Leihgabe von Brighton & Hove Albion schon auf dem Konto, dazu kommen fünf Vorlagen.
Auch Führich spielt eine spektakuläre Saison und steht bei jeweils sieben Toren und Assists. Dazu bringt der Linksaußen seine Dribbelstärke und die ein oder andere überraschende Idee in der Offensive ein.
Anton und Mittelstädt überzeugen defensiv
Defensive Stabilität und eisernen Willen verkörpern Anton und Mittelstädt. Anton, unter Ex-Trainer Bruno Labbadia noch als Rechtsverteidiger eingesetzt, sorgt als Innenverteidiger dafür, dass der VfB erst 31 Gegentore kassiert hat. Zudem beweist der 27-Jährige als Kapitän Führungsqualitäten. Er geht auf dem Feld voran und spricht auch mal Klartext, wenn die Leistung bei den Überfliegern der Saison mal zu wünschen übrig lässt.
Mittelstädt, der sowohl als Linksverteidiger als auch vor einer Dreierkette als Schienenspieler agieren kann, bringt zudem offensive Qualitäten mit ein. Der 26-Jährige, im Sommer von Hertha BSC gekommen, ist eine der großen Überraschungen der bisherigen Bundesliga-Saison. Mittelstädt hat schon zwei Treffer erzielt und drei weitere vorbereitet.
VfB-Euphorie ins DFB-Team tragen
Das VfB-Quartett bringt also exakt jene Qualitäten mit, die dem DFB-Team zuletzt so oft abgingen. Nagelsmanns Entscheidung, auf die Profis der Schwaben zu setzen und dafür den ein oder anderen arrivierten Kicker nicht einzuladen, ist genau richtig.
Schließlich reiten die Stuttgarter eine Welle der Euphorie. Und Euphorie können sie bei der Nationalmannschaft dringend brauchen. Denn aktuell traut dem Team kaum jemand etwas bei der Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli) zu. Sollten die vier Profis bei den Testspielen in Frankreich (23.3.) und gegen die Niederlande (26.3.) überzeugen, stehen die Chancen gut, dass das DFB-Team mit ordentlich VfB-Power bei der EM antritt. Und dann vielleicht allen mahnenden Stimmen zum Trotz für ein neues Sommermärchen sorgt.