79 Spiele hat Melanie Leupolz für die deutsche Nationalmannschaft absolviert. Die Mittelfeldspielerin, geboren in Wangen im Allgäu, hat eine Ära geprägt. Ein "Vorbild für Fußballerinnen und Sportlerinnen" sei sie, hatte Joti Chatzialexiou (früherer Sportlicher Leiter beim DFB) im vergangenen Herbst gesagt, als Leupolz ihren Rücktritt bekanntgegeben hatte.
Leupolz holte unter anderem den EM-Titel 2013 und Olympia-Gold 2016. Doch nicht nur ihre sportlichen Erfolge beeindruckten Chatzialexiou, sondern auch ihre schnelle Rückkehr nach ihrer Babypause. Leupolz ist seit 2022 Mutter eines Sohns. Nur neun Monate später hatte sich die Mittelfeldspielerin einen Platz im WM-Kader der damaligen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erkämpft und nahm ihren Sohn kurzerhand mit zum Turnier in Neuseeland und Australien.
FC Bayern, Chelsea und jetzt Real - eine traumhafte Karriere
Sportlich geriet die WM zur Enttäuschung, doch Leupolz kämpfte sich im Anschluss zurück auf internationales Top-Niveau. Mit dem Chelsea FC Women holte sie vier Mal in Serie den englischen Meistertitel. Ab der kommenden Saison läuft sie nun für Real Madrid auf.
"Es ist ein großes Privileg, sich einem so großen Club anzuschließen", sagte Leupolz in einem Video auf der Webseite der Königlichen. Sie wolle mit ihrer Erfahrung ihrem neuen Team helfen. "Ich kann es kaum abwarten, erstmals zu spielen."
Melanie Leupolz: "Fülle an Belastungen ist energiezehrend"
Der Wechsel nach Madrid ist ein weiteres Kapitel einer besonderen Karriere, die einst beim TSV Ratzenried ihren Anfang nahm. Über den TSV Tettnang landete Leupolz beim damaligen Zweitligisten SC Freiburg, wo sich Leupolz zur Führungsspielerin entwickelte. Vom Breisgau aus ging es 2014 zum FC Bayern München, wo sie in sechs Jahren 99 Spiele absolvierte.
Frauenfußball | Primera División Melanie Leupolz wird königlich
Die ehemalige deutsche Fußball-Nationalspielerin Melanie Leupolz verlässt nach vier Jahren und neun Titeln den FC Chelsea und wechselt zu Real Madrid.
Parallel dazu wurde sie zur Stammkraft in der Nationalmannschaft. Doch mit Kind und Vereinsfußball war es in den vergangenen Jahren zu viel. "Ich habe gemerkt, dass die Fülle an Belastungen energiezehrend ist", hatte Leupolz im Herbst gesagt. Statt DFB-Team und Chelsea heißt es in Zukunft "Hala Madrid". Und vielleicht schaut sie ja die Länderspiele des deutschen Teams in Zukunft gemeinsam mit ihrem Sohn auf der heimischen Couch.