Nach Nullnummer in Köln

Sportdirektor Martin Schmidt von Mainz 05: "Ich glaube, der Punkt hilft uns weiter"

Stand
Interview
Felix Mansel
Redakteur/in
Johann Schicklinski

Der 1. FSV Mainz 05 tritt im Abstiegskampf der Bundesliga auf der Stelle, das torlose Remis am 14. Spieltag beim 1. FC Köln bringt die Rheinhessen nicht viel weiter. Sportdirektor Martin Schmidt blickt im Interview bei SWR Sport trotzdem optimistisch voraus.

SWR Sport: Martin Schmidt, ein 0:0 in Köln im Abstiegskracher - kann man damit als Mainz 05 zufrieden sein?

Martin Schmidt: Wenn man auswärts spielt, kein Tor kriegt und einen Punkt mitnimmt - dann ist das im Grunde genommen kein schlechtes Resultat. Aber natürlich kommt man aus dem Tabellenkeller nur raus, wenn man einen Sieg und drei Punkte holt. Anhand der ersten Halbzeit wäre ein Dreier verdient für uns gewesen, da hätten wir den Sieg eintüten können. Die zweite Halbzeit war dann ausgeglichener. Vom Gefühl her ist der Punkt zu wenig, doch ich glaube, dass er auf unserem Weg weiterhilft. Wir sind mittlerweile stabil.

Warum schafft es Mainz 05 nicht, mal so ein "Big-points-Spiel" für sich zu ziehen?

Diese Spiele sind natürlich mit die schwersten. Bei beiden Teams war zu spüren: Bitte nicht verlieren. Du hast die letzten Niederlagen noch im Hinterkopf und denkst dann andauernd daran, dass irgendwann ein Gegentor fällt. Da fehlt dann der Mut, nach vorne zu spielen - und das hat heute dazu geführt, dass man irgendwann gemerkt hat: Beide Teams sind zufrieden mit dem 0:0.

Am Ende wird Fußball zur Kopfsache. Chancen waren wie beim 0:1 gegen Freiburg letzte Woche da, aber es gab wieder kein Tor. Ist das jetzt ein psychologisches Problem?

Vieles ist natürlich Kopfsache. Jonny Burkardt hätte uns ja zum Beispiel schon nach einer Minute in Führung bringen können. Er hat vielleicht schon überlegt, in welche Ecke er den Ball schießt - und schon war die Chance weg. Auch Ludovic Ajorque hat vor dem Tor die letzten paar Großchancen, die er nicht gemacht hat, im Kopf. Denken hemmt in solchen Momenten - und dann wird das zur Kopfsache.

Mainz sucht die Tor-Gefahr DEIN FSV #89 | SWR Sport

Sie haben gesagt: Vor der Winterpause bräuchte Mainz 05 noch 1-2 Siege. Jetzt bleiben nur noch zwei Spiele, gegen Heidenheim und den BVB. Ist das realistisch?

Ja, das reicht doch (lacht). Klar ist das realistisch. Wir haben noch zwei Spiele und wollen zwei Siege holen. Das Bewusstsein muss immer da sein. Heidenheim hat ein paar Punkte mehr, das ist aber trotzdem ein Gegner auf Augenhöhe. Wir spielen Zuhause, das wollen und müssen wir gewinnen. In Dortmund haben wir auch schon gute Resultate geholt, zum Beispiel am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison (2:2, woraufhin der BVB nicht Deutscher Meister wurde, Anm. d. Red.), nach dem wir mit einem guten Gefühl in den Sommer gegangen sind. Da ist alles möglich. Da haben wir eine realistische Chance, daher ist unser Ziel völlig klar.

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