Martin Schmidt von Mainz 05

Fußball | Bundesliga

Mainz 05: Martin Schmidt über seinen Teil-Rückzug in unruhigen Zeiten

Stand
Das Interview führte
Felix Mansel
Redakteur/in
Michi Glang

Der 1. FSV Mainz 05 steht vor vielen Herausforderungen. Der bisherige Sportdirektor Martin Schmidt tritt einen Schritt in den Hintergrund. Im Gespräch mit SWR Sport erläutert er die Gründe.

Der Schweizer wird in Zukunft nicht mehr Sportdirektor der Rheinhessen sein, sondern nur noch als Berater fungieren. Der 57-Jährige wird zukünftig wegen eines Krankheitsfall in der Familie mehr Zeit in der Heimat verbringen. Nico Bungert übernimmt den Posten, dazu wird Meikel Schönweitz als Technischer Direktor eingesetzt.

Für Ex-Profi Bungert bietet sich damit die Möglichkeit, sich mit der Unterstützung von Schmidt und Sportvorstand Christian Heidel in der neuen Rolle zurechtzufinden. Schmidt selbst wird dabei weiter eng mit den 05ern zusammenarbeiten. "Die Meldung kam ja für viele überraschend. Es hat sich dann auch ein bisschen nach Abschied angehört. Aber es soll ja kein Abschied sein, sondern nur eine Änderung meiner Rolle", sagte Schmidt.

Kein Statement zu Kaishu Sano

Die Leitung des Tagesgeschäfts sei nicht mehr möglich, wenn er phasenweise auch mal einige Tage oder länger in der Schweiz weile. Bei langfristigen Themen wie der Kaderplanung bleibe er aber weiter in die Entscheidungen eingebunden, sagte Schmidt.

Nicht mehr zu seinen Aufgaben gehört dagegen das Führen des Tagesgeschäfts. Dazu rechnet Schmidt auch die Personalie Kaishu Sano. Der japanische Neuzugang war zuletzt in seiner Heimat wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriff in Gewahrsam genommen worden.

Unter der Woche hatten die 05er bekanntgegeben, dass keine Anklage gegen Sano erhoben wird und der Neuzugang ins Trainingslager nachreist. Dort ist der Mittelfeldspieler mittlerweile angekommen, wurde bei seinem Eintreffen aber noch von der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Auch El Ghazi beschäftigt die 05er weiter

Es ist nicht die einzige heikle Personalie. Auch der Rechtsstreit mit Anwar El Ghazi beschäftigt die Rheinhessen weiter. Mittlerweile hat der Mittelfeldmann seinen Vertrag mit den Mainzern selbst gekündigt, nachdem er zuvor im Prozess vor dem Arbeitsgericht Mainz erfolgreich gegen seine Kündigung vonseiten des Klubs vorgegangen war. Jetzt hat El Ghazi einen neuen Vertrag bei Cardiff City unterschrieben.

Der Ausgang der rechtlichen Auseinandersetzungen ist völlig offen. Weil es dabei um Millionensummen geht, sorgt der Fall auch für eine eingeschränkte Planungssicherheit bei den 05ern.

Sportlich wollen die Mainzer trotz der Querelen im Umfeld eine ruhigere Saison als zuletzt absolvieren. Trainer Bo Henriksen peilt das "langweilige" Ziel Klassenerhalt an. Ein bisschen sportliche Langeweile würde den 05ern in dieser unruhigen Zeit vielleicht gut tun.

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Das Interview führte
Felix Mansel
Redakteur/in
Michi Glang