Ein Déjà-vu soll auf jeden Fall verhindert werden. Wie schon am ersten Spieltag der Saison 2023/2024 trifft der 1. FSV Mainz 05 zu Beginn der neuen Spielzeit auf Union Berlin. Vor einem Jahr gingen die Rheinhessen in der Hauptstadt mit 1:4 baden. Es war ein denkwürdiges Spiel, in dem Mainz eine katastrophale Defensivleistung zeigte und Union-Angreifer Kevin Behrens so einen Dreierpack ermöglichte.
Ludovic Ajorque schreibt unrühmliche Geschichte
Gleichzeitig präsentierten sich die 05er auch vor dem gegnerischen Tor dilettantisch. Ludovic Ajorque avancierte zum ersten Spieler der Bundesliga-Historie, der in einer Partie gleich zwei Elfmeter verschoss. Es war damals ein Saisonstart zum vergessen, an dem die Mainzer lange Zeit zu knabbern hatten. Erst dank einem furiosen Schlussspurt unter dem neuen Trainer Bo Henriksen retteten sich die Rheinhessen.
Nadiem Amiri: "Was letzte Saison war, ist abgehakt"
Diesmal soll alles anders werden. Das fängt schon damit an, dass Mainz nicht in Berlin startet, sondern Union in der heimischen Arena empfängt (Samstag, 15:30 Uhr, live in SWR 1 Stadion). Und auch sonst zeigt man sich bei den 05ern angriffslustig. "Wir müssen vergessen, was letzte Saison war. Das ist abgehakt, das ist scheißegal", sagte Nadiem Amiri gegenüber SWR Sport. "Wir müssen die Energie aufsaugen, direkt mit dem Anpfiff da sein und Union Berlin abschießen."
Robin Zentner: "Ich habe richtig Bock auf die Saison"
Nicht ganz so forsch wie Amiri geht Robin Zentner in die Saison. Der Keeper mahnt zur Balance zwischen dem notwendigen Selbstbewusstsein und einer gesunden Demut. "Ich traue uns schon viel zu - aber das habe ich in der letzten Saison auch", so der 29-Jährige. "Ich bin Realist. Die Spiele müssen erst gespielt werden. Ich will deshalb kein Ziel ausrufen, sondern ich will schönen, erfolgreichen Fußball. Ich habe richtig Bock auf die Saison. Es kommt aber erst die Arbeit und wir sollten da ein bisschen demütig sein, dann können wir irgendwann über mehr reden."
Wiedersehen mit Bo Svensson
Ganz besonders dürfte das Spiel auch für Bo Svensson werden. Der Däne spielte von 2007 bis 2014 für die 05er, arbeitete von 2015 bis 2019 als Nachwuchstrainer im Klub, bevor er von Frühjahr 2021 bis Herbst 2023 die Profis coachte.
Letztes Jahr saß er beim Auftaktmatch noch auf der Mainzer Bank, jetzt coacht er Union Berlin. Auf dem Feld ruht die Freundschaft, ansonsten ist Svensson bei den 05ern nach wie vor gern gesehen. "Ich freue mich sehr, ihn zu sehen", so Jonny Burkardt. "Es wird für ihn bestimmt emotionaler als für mich. Ich freue mich sehr auf das Spiel, würde aber sehr gerne gewinnen."
Burkardt freut sich zudem, dass die Mainzer die neue Spielzeit vor heimischer Kulisse eröffnen dürfen. "Es ist sehr, sehr schön, dass wir ein Heimspiel haben", sagte der Angreifer, der mit einem Erfolg die Grundlage für eine sorgenfreie Saison legen will. "Ein guter Start ist zu 100 Prozent wichtig", sagte er. Und ein Déjà-vu wäre damit auch vermieden.