SWR Sport: Nach dem Spiel in Hoffenheim lagst du lange in den Armen deiner Freundin. Was war das für ein Moment? Was für eine Rolle hat sie gespielt in dieser ganzen Zeit?
Jonathan Burkardt: Ja, es war sehr emotional natürlich, wie ihr ja alles gesehen habt. sie hat mich sehr unterstützt, das war der Punkt. Deshalb wollte ich kurz danach zu ihr gehen.
Was ist dir bei der Einwechslung durch den Kopf gegangen?
Bei der Einwechslung tatsächlich gar nicht so viel und auf dem Platz direkt auch nicht. Ich war aufs Spiel fokussiert und wollte es irgendwie positiv beeinflussen. Ich habe es auch genossen, wollte Spaß haben, um auch wieder gute Aktionen auf dem Platz zu haben. Ich habe gar nicht so sehr an meine Rückkehr gedacht.
Wann war denn der Moment, als klar wurde: Jetzt bin ich wieder mit dabei. Als der Kader benannt wurde?
Ich habe schon in der Trainingswoche gemerkt, dass ich ziemlich gut dabei bin, mithalten kann, alles mitmache und der Moment kommen wird. Richtig realisiert habe ich es in den Tagen danach. Es ging alles so schnell und war so schön, dass ich es gar nicht richtig begreifen konnte im direkten Moment.
Die Leidenszeit war sehr lange. Gab es Momente, wo man sagt: 'Ich werfe alles hin'? Welche Ups und Downs gab es in dem Jahr?
Insgesamt gab es viele Höhen und Tiefen. Manchmal hat man auch gedacht: Wo soll das noch hinführen? Wie mache ich jetzt weiter? Trotzdem war mir immer klar, dass ich alles geben möchte, um wieder zurückzukehren. Ich habe immer dieses Ziel gehabt, wieder auf den Platz zu kommen und zu helfen.
Fußball | Bundesliga "Ein Traum" für Jonathan Burkardt - Comeback für Mainz 05 nach 378 Tagen
Auf diesen Moment musste Jonathan Burkardt ein Jahr lang warten. Doch nach hartnäckigen Verletzungen gab der 23-Jährige in Hoffenheim sein Comeback für Mainz 05.
Jetzt läuft es wieder, auch bei Mainz 05 mit Interimstrainer Jan Siewert. Was macht er, dass auf einmal wieder Dinge funktionieren?
Ich glaube, er hat frischen Wind reingebracht und positive Energie. Wir trainieren gut, das hat man heute gesehen. Ich glaube aber auch, wir brauchen noch ein bisschen mehr, um ehrlich zu sein. Ein Sieg wäre jetzt schön, um richtig ins Rollen zu kommen. Aber es geht in die richtige Richtung.
Johnny Burkardt ist zurück. Jetzt auch gegen den SC Freiburg? Glaubst du, dass du die Chance bekommst und wünschst du dir, von Anfang an zu spielen?
Nein. Also von Anfang an wäre noch nicht sinnvoll nach der langen Zeit. Mal schauen, was der Trainer mit mir vor hat. Ich wünsche mir natürlich zu spielen. Aber so lange habe ich dann noch nicht im Tank.
Aber Jonathan Burkardt ist bereit?
Ich bin bereit, ja.