Nach dem Abpfiff der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg war Kopfschütteln angesagt bei Mainz 05. Hatten die Rheinhessen doch gegen den Europa-League-Teilnehmer das bessere Team gestellt, beim 0:1 (0:0) aber zu viele Chancen liegen gelassen. Michael Gregoritsch erzielte das Tor des Tages für die Breisgauer (70. Minute).
"Heute haben wir die Tore nicht gemacht. Wir haben den SC Freiburg vor Probleme gestellt. Das ist normal eine Mannschaft, die nicht viele Torchancen zulässt. Wir haben es geschafft, immer wieder vors Tor zu kommen. Aber wir haben es versäumt, den Ball über die Linie zu drücken", sagte Kapitän Silvan Widmer im ARD-Interview. "Das tut weh in der aktuellen Situation. Aber es ist noch lange nicht vorbei, wir bleiben dran. Wir wussten, dass es ein steiniger Weg wird."
Auch Jan Siewert trauerte einer verpassten Chance im Abstiegskampf nach. "Es ist hart. Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ich denke, wir hätten es heute verdient gehabt, zu gewinnen", so der Mainzer Interimstrainer, der die Mannschaft auf jeden Fall bis zur Winterpause betreuen wird - so die Auskunft der Verantwortlichen.
Siewert zeigte sich wie Widmer optimistisch, dass die Mainzer bald den Weg aus dem Tabellenkeller finden. "Wir haben immer gesagt: Der Abstiegskampf ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir müssen einfach zusammenstehen. Ich werde den Jungs weiter helfen, Möglichkeiten zu finden."
Batz steht im Mainzer Tor
Nach der Fingerverletzung des Stammkeepers Robin Zentner gab Siewert im Mainzer Tor Daniel Batz (32) den Vorzug - der sein bislang einziges Bundesligaspiel 2012 für Freiburg bestritten hatte. In der Anfangsphase hatte dieser vor 30.300 Zuschauern aber wenig zu tun. Mainz begann angriffslustig und ging bissig in die Zweikämpfe, Freiburg agierte zu fehlerbehaftet. Die 05er hielten das Tempo hoch, die Führung lag in der Luft.
Erst nach und nach fand auch Freiburg besser ins Spiel - und hatte Pech, dass Gregoritsch gleich zweimal nur den Pfosten traf (27./45.+2). Spielbestimmender war jedoch Mainz. Nur dank Torhüter Noah Atubolu, der glänzend gegen Sepp van den Berg (45.+6) rettete, ging Freiburg mit dem 0:0 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild, die Gastgeber drängten nach vorne. Widmer spielte Ajorque (52.) schön frei - der war aber zu überrascht und brachte den Ball nicht aufs leere Tor. Eine Mainzer Führung wäre mittlerweile hochverdient gewesen, die Rheinhessen überzeugten mit Wille, Leidenschaft und Spielfreude. Freiburg lief meist nur hinterher - umso überraschender kam Gregoritschs Treffer.
Köln und Heidenheim warten auf die Mainzer
Die 05er stehen im Dezember vor richtungsweisenden Spielen. Die Mainzer belegen mit acht Punkten Abstiegsplatz 17. Am kommenden Spieltag (Sonntag, 10. Dezember um 17:30 Uhr) treten die Rheinhessen beim 1. FC Köln an, der nur einen Zähler mehr auf dem Konto hat. Knapp eine Woche später geht es mit dem 1. FC Heidenheim gegen den nächsten direkten Konkurrenten (16.12.) im Abstiegskampf, bevor der Jahresabschluss bei Borussia Dortmund ansteht (20.12.).