Mit einem Kraftakt haben die deutschen Fußballerinnen von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch noch das Olympia-Ticket geholt. Der 72-Jährige gab nach dem 2:0-Sieg gegen die Niederlande in Heerenveen gleich mal das Ziel für die Sommerspiele aus: "Ich werde nicht nach Paris fahren, um mitzuspielen, ich will schon ins Endspiel."
Allerdings haben die deutschen Nationalspielerinnen ihren Coach ganz schön lange auf den erlösenden Moment warten lassen. Denn die entscheidenden Tore fielen erst spät: Klara Bühl (66. Minute) und Lea Schüller (78.). Das 2:0 hat das Team dann gekonnt über die Bühne gebracht. Dennoch war Verteidigerin Sarai Linder von der TSG Hoffenheim froh, als die ersehnte Olympia-Qualifikation endlich geschafft war: "Mit dem Abpfiff ist so viel abgefallen. Ich meine, wir hatten ja gegen Frankreich schon relativ sicher machen können, haben das Spiel dann aber leider verloren. "Das war ein sehr, sehr großer Befreiungsschlag."
Riesige Anspannung vor dem Niederlande-Spiel
In doppelter Hinsicht. Denn ein halbes Jahr nach dem WM-Debakel von Australien mit dem Vorrunden-Aus wäre eine verpasste Olympia-Teilnahme - wie schon in Tokio 2021 - ganz bitter für das Nationalteam und den DFB gewesen. Das dieses Horror-Szenrio hatte auch die Spielerinnen vor der Partie beeindruckt: "Ich hab nicht schlecht geschlafen, der macht sich schon viele Gedanken und die Anspannung ist halt riesig."
Die ist mit dem Sieg jedoch der Vorfreude gewichen: Ja, man kann es noch gar nicht so richtig greifen, weil sie einfach nur so weit weg ist und der Liga-Betrieb weitergeht", sagt Linder. "Aber ja: Man wacht auf und hat einfach ein Grinsen im Gesicht, weil es schon krass ist, was man da erreicht hat."
Riesige Vorfreude auf Olympia
Dennoch wirft Olympia seine Schatten bereits voraus. Sarai Linder freut sich "auf die ganzen anderen Sportarten, auch aufs Olympische Dorf, das soll ganz cool sein von den Erzählungen her. Die Atmosphäre, dann das Einlaufen ins Stadion, das erste Spiel. Also da einfach die ganzen Erfahrungen mitzunehmen. Olympia ist ja doch ein sehr, sehr großes Event ist, das man nicht jedes Jahr hat.