Der 1. FC Kaiserslautern hat sich im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg durchgesetzt und damit nach zuletzt wenig erfolgreichen Wochen inklusive der Freistellung von Dirk Schuster wieder einmal Grund zum Jubeln. "Es freut mich riesig für die Mannschaft, die sich endlich mal belohnt, einen Riesen-Fight geliefert hat. Und dann auch noch zu Null gespielt hat, das war kollektiv ein super Auftritt", sagte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen im ARD-Interview.
Der FCK startete beim Debüt von Trainer Dimitrios Grammozis mit viel Offensivdrang in die Begegnung und setzte die Gäste unter Druck. In den ersten zehn Minuten spielte sich das Geschehen fast ausschließlich in der Nürnberger Hälfte ab. Eine erste gute Gelegenheit bot sich Marlon Ritter, der nach Vorarbeit von Richmond Tachie den Pfosten traf (8. Minute). Gezählt hätte der Treffer ohnehin nicht, weil Tachie zuvor knapp im Abseits gestanden hatte.
Im Anschluss beruhigte sich das Geschehen. Nürnberg kam etwas besser ins Spiel, während der FCK weniger druckvoll agierte. In der 22. Minute prüfte Ritter FCN-Schluss Christian Mathenia mit einem 20-Meter-Schuss, vielmehr war erstmal nicht. Bis zur Pause verflachte die Partie zusehends. Große Torchancen blieben aus, die Teams rieben sich im Mittelfeld gegenseitig auf.
Mit Ache kommt neuer Schwung
Kurz nach der Pause kam Nürnberg zu seiner ersten guten Möglichkeit. Doch Julian Krahl parierte den Kopfball von Daichi Hayashi aus kurzer Distanz stark (53.). Auf der anderen Seite wurde der Abschluss von Tobias Raschl gerade noch zur Ecke geblockt (56.).
Der FCK verstärkte seine Offensivbemühungen nun wieder, richtig gefährlich wurde es aber vor dem Tor der Nürnberger vorerst nicht. Das änderte sich in der 70. Minute, als der eingewechselte Ragnar Ache im letzten Moment von Florian Hübner gestört wurde. Der lange verletzte Angreifer war in der 64. Minute für Terrence Boyd ins Spiel gekommen und sorgte für deutliche Belebung. Wenig Minuten später konnten die Roten Teufel dann jubeln. Tachie drückte eine Flanke von Jean Zimmer aus fünf Metern mit dem Knie über die Linie (75.). Kurz darauf legte der FCK nach. Ache behauptete sich stark im Zentrum und traf nach Doppelpass mit Tachie zum umjubelten 2:0 (78.).
In der Schlussphase verpasste der FCK gleich mehrfach den dritten Treffer, so klatschte etwa Ritters Freistoß aus knapp 20 Metern an die Latte (81.). Kurz vor Ende dann der Schreck: Die Roten Teufel mussten die Partie in Unterzahl beenden, da Ache sich verletzte und nicht mehr weitermachen konnte. Der 25-Jährige wurde an der Wade behandelt, musste dann wieder auf der Bank Platz nehmen. Jubeln durften die Lauterer dann aber wenige Minuten später, als Schiedsrichter Patrick Ittrich die Begegnung beendete. Der FCK steht damit erstmals seit zehn Jahren wieder in der Runde der letzten Acht.
Grammozis glücklich nach erfolgreichem FCK-Debüt
"So wie unsere Fans durchgedreht sind, das hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht. Das war ein gutes Spiel von uns" sagte Grammozis nach dem Abpfiff. "Wir haben wenige Tage gehabt, in denen wir Sachen umsetzen konnten. Dafür haben es die Jungs toll gemacht. Die Tore waren toll herausgespielt. Aber wir müssen weitermachen."
Auch Tachie, mit einem Assist und einem Tor neben Ache der Mann des Tages, zollte dem Team ein Lob. Dabei bezog er das gesamte Spiel mit ein, nicht nur die Phase nach dem 2:0, als der FCK den Gegner förmlich an die Wand gespielt hatte.
Ache-Verletzung wohl nicht nicht dramatisch
Trainer Grammozis hofft, dass Torjäger Ache nicht allzu lange fehlen wird: "Er hat gesagt, dass die Wade zugemacht hat. Ich kann jetzt aber keine genaue Diagnose stellen. Da müssen wir abwarten. Aber ich glaube nicht, dass es so schlimm ist." Ache selbst geht auch davon aus, bald wieder dabei zu sein. Der Stürmer genoss den erfolgreichen Abend: "Es ist ein geiles Gefühl, wenn man so zurückkommen kann und noch ein Tor schießt." Die letzten Tage seien für ihn turbulent, aber auch sehr schön gewesen.
Die Auslosung für das Viertelfinale findet am Sonntag in der ARD Sportschau statt. Grammozis ist der Gegner prinzipiell egal, "schön" wäre jedoch ein Heimspiel. Das Viertelfinale wird zwischen dem 30. Januar und 7. Februar ausgetragen.