Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim

Fußball | Bundesliga

Mit dem "Start-Up" gewachsen: Oliver Baumann vor Jubiläumssaison mit TSG

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Oliver Baumann ist eine Hoffenheimer Institution. Der Torwart hat gute Erinnerungen an seine bisherigen neun Jahre bei der TSG, aber schlechte an die Vorsaison - und eine besondere Marke im Blick.

Oliver Baumann lässt den Blick etwas schweifen und schmunzelt. In seiner Anfangszeit habe sich die TSG Hoffenheim "ein bisschen wie ein Start-Up" angefühlt, sagt der Torhüter des Bundesligisten. Dann fügt er ernst hinzu: "Aber der Verein hat sich extrem gut entwickelt und ist inzwischen fester Bestandteil der Liga."

Seit 15 Jahren nun schon. Und Baumann selbst ist mit der Geschichte der Kraichgauer eng verbunden. Der 33-Jährige steht vor seiner zehnten Saison im TSG-Trikot. Wonach er sich sehnt? Vor allem nach weniger Dramatik als zuletzt. "Wir wollen eine ruhigere, stabilere Saison spielen. Das ist die Basis und alles andere wird man sehen", sagt Baumann.

"So eine schlimme Phase wie in der vergangenen Saison hatte ich lange nicht mehr, das war richtig schwer. Aber unter Rino haben wir es dann echt gut hingekriegt."

Großes Lob an TSG-Trainer Matarazzo

Rino, das ist Pellegrino Matarazzo. Der Trainer, der im Februar auf André Breitenreiter folgte und die TSG nach Startschwierigkeiten zum Ligaverbleib führte. "Ich finde, er hat auch in Stuttgart einen guten Job gemacht", sagt Baumann über den Ex-Coach des VfB, der bei den Hoffenheimern einst auch schon als Co-Trainer unter Julian Nagelsmann gearbeitet hat. "Er hat eine sehr gute Idee vom Fußball. Das ist ein guter Mix aus Taktik, Engagement, Haltung und Energie. Er hat einfach ein gutes Gefühl für die jeweilige Situation."

Das Teamgefüge habe sich unter Matarazzo verbessert, so Baumann. "Das gilt es nun weiter zu etablieren und zu festigen. Auf dem Platz dürfen wir gerne noch schärfer verteidigen." Sowohl vorne als auch hinten sieht der Torwart Steigerungspotenzial. Man könne mit dem aktuellen Stand der Vorbereitung zufrieden sein, resümierte Matarazzo zum Abschluss des Trainingslagers in Kitzbühel am vergangenen Wochenende. Es sei "viel Licht, aber auch Schatten dabei."

Baumann peilt die 500-Spiele-Marke an

Baumann ist bei den Hoffenheimern längst mehr als ein Lichtblick. Der Routinier ist Leistungsträger und Kapitän des Teams. Ein Gesicht des ganzen Vereins. Eine Hoffenheimer Institution. 330 Pflichtspiele hat er für die TSG bereits bestritten. "Eine lange und für mich auch sehr besondere Zeit", sagt der gebürtige Breisacher über die Ära, die er seit seinem Wechsel vom SC Freiburg nach Hoffenheim im Sommer 2014 entscheidend mitgeprägt hat. "Aber ich bin ja auch gerne konstant und beständig. Daher passt das gut zu mir."

Phasenweise spielten Baumann und die TSG international - in der Saison 2018/2019 sogar in der Champions League. Damit sei für ihn "ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen", erzählt der Keeper. Dazu seien über die Jahre im Klub viele Freundschaften entstanden, berichtet er. Insgesamt 427 Bundesliga-Partien hat Baumann für Freiburg und Hoffenheim bisher absolviert. "Ich fühle mich super. Aus heutiger Sicht würde ich gerne noch fünf Jahre weiterspielen", sagt er. "Klar sind die 500 Bundesliga-Spiele eine Marke, die mich dabei reizt. Als ich mit Anfang 20 meine ersten Spiele bestritten habe, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Ich will weiter Spiele sammeln, weiter besser werden. Vielleicht klappt es irgendwann auch mal mit einem Länderspiel."

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Baumanns Kraft liegt in der Ruhe

Bislang war ihm das nicht vergönnt - auch, wenn Baumann mehrfach in den Kreis der Nationalelf berufen wurde. Ob er seine Chancen auf eine Teilnahme an der Heim-EM im kommenden Jahr mit einem Wechsel zu einem europäischen Topklub noch in diesem Sommer erhöhen würde? Schwierig einzuschätzen. Der Torwart wirkt auch nicht, als ob das ein großes Thema wäre. Mit dem angeblichen Interesse des FC Bayern München, von dem zuletzt berichtet wurde, beschäftigt er sich nach eigener Aussage aktuell nicht. Gespräche über eine Verlängerung seines 2024 endenden Vertrags in Hoffenheim gebe es derzeit auch nicht. Baumann lässt alles auf sich zukommen. In der Ruhe liegt seine größte Kraft.

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