Luca Philipp (TSG 1899 Hoffenheim) jubelt nach dem gehaltenen Elfmeter gegen Würzburgs Fabian Wessig.

Fußball | DFB-Pokal

Wie Hoffenheims Keeper Luca Philipp doch noch zum Helden wurde

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Autor/in
Michael Richmann

Die TSG Hoffenheim ist mit sehr viel Mühe und noch mehr Glück in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Hoffenheimes Interimskeeper Philipp stand dabei mehrmals im Fokus.

Luca Philipp war der Mann des Spiels. Dabei zeigte der Keeper der TSG Hoffenheim in der ersten DFB-Pokalrunde bei den Würzburger Kickers kein besonders gutes Spiel: Früh leistete er sich einen Mega-Patzer, als er über einen harmlosen Rückpass von Kevin Akpoguma semmelte und nur noch hinterschauen konnte, wie Enes Küc völlig alleine vor dem leeren Hoffenheimer Tor einschieben konnte (11.). Auch danach wagte er sich immer wieder kuriose Ausflüge oder fragwürdige Dribblings. Dennoch wurde der 23-Jährige bei seinem Debüt für die Hoffenheimer Profis zum gefeierten Mann. Denn im Elfmeterschießen parierte er den Schuss des Würzburgers Fabian Wessig und rettete die TSG Hoffenheim somit in die zweite Runde.

Luca Philipp (TSG 1899 Hoffenheim), Enes Küc (FC Würzburger Kickers).
Hoffenheim-Keeper Luca Philipp versuchte vergeblich, seinen Patzer gegen Enes Küc wiedergutzumachen.

Das Weiterkommen war jedoch das einzig wirklich Positive an dem Auftritt des Europa-League-Teilnehmers beim Regionalligisten aus Bayern. Denn Hoffenheim spielte über weite Strecken blutleer, harmlos und ideenlos. Zwar sprachen viele Statistiken in dem Pokalfight für die Kraichgauer - allen voran Ballbesitz (70 Prozent), gespielte Pässe (802:351), die Passquote (84:63 Prozent) und die Torschüsse (20:11) - doch im Angriffsdrittel fiel dem Team von Trainer Pellegrino Matarazzo über weite Strecken nicht viel ein. "Ich glaube, es hat uns einfach das Tempo und dieses Einschnüren gefehlt. Ich denke, insgesamt war es keine gute Leistung", sagte Mittelfeldspieler Anton Stach im Interview mit SWR Sport.

Hoffenheim mit Mühe und Glück

Der Ausgleich auf dem Weg in die Verlängerung war ein Eigentor von Ebrahim Farahnak (18.) - und der erneute Ausgleich auf dem Weg ins Elfmeterschießen eine tolle Einzelleistung von Marius Bülter (107.). Doch auch hier war sehr viel Glück im Spiel, weil er im ersten Versuch am überragenden Kickers-Keeper Johann Hipper scheiterte und der Abpraller genau vor seinen Füßen landete. Erst danach konnte Hoffenheim die Überlegenheit in Torgefahr ummünzen. Doch Hipper konnte immer wieder entscheidend eingreifen. So ging es mit 2:2 ins Elfmeterschießen - mit dem besseren Ende für Hoffenheim. "Zum Glück", sagte Stach. "Elfmeterschießen gewonnen, wir sind weiter, das ist alles was zählt."

Die andauernden Querelen in der Hoffenheimer Führungsetage können laut Stach jedoch nicht als Ausrede für die mäßige Leistung der Kraichgauer herhalten: "Das kommt nicht bei uns an. Wir legen auch Wert darauf, dass das nicht bei uns ankommt. Und der Trainer tut auch alles, um das von uns fernzuhalten."

Hoffenheims Bundesliga-Auftakt gegen Holstein Kiel

Zum Bundesliga-Auftakt muss Hoffenheim kommenden Samstag (24.8., 15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) gegen Aufsteiger Holstein Kiel antreten. Eine einfachere Aufgabe als der DFB-Pokal gegen die Kickers? "Auf gar keinen Fall", meint Stach. "Kiel ist ein Bundesligist. Da müssen wir mindestens zu hundert Prozent an unser Limit gehen, um dann drei Punkte zu holen."

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Michael Richmann