Fußball | Bundesliga

Außenseiter kämpft vergeblich: VfB Stuttgart entführt drei Punkte aus Heidenheim

Stand
Autor/in
Michi Glang

Der 1. FC Heidenheim zeigt gegen den VfB Stuttgart eine Leistungssteigerung, steht aber ohne Zähler da. Der VfB klopft wieder oben an.

Der 1. FC Heidenheim hat das Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (15.12.2024) mit 1:3 (1:2) verloren. Nationalspieler Maximilian Mittelstädt brachte den VfB in Führung (20. Minute). Paul Wanner erzielte den Ausgleich für den FCH (41.), den Enzo Millot kurz vor dem Pausenpfiff konterte (45.+2). Nick Woltemade markierte per Foulelfmeter den Schlusspunkt (85.).

"Es war das, was man erwarten konnte: ein emotionales Fußballspiel, viele Unterbrechungen, viele Foulspiele", sagte FCH-Trainer Frank Schmidt im Sportschau-Interview. "Was nicht passieren darf, ist, dass wir kurz vor der Halbzeit wieder in Rückstand geraten." Ähnlich schätzte VfB-Matchwinner Woltemade die Begegnung ein. "Es war ein sehr intensives Spiel. Wir wussten, dass es hart und zweikampfbetont wird. Wir waren gut vorbereitet und haben das gut gelöst. Wir hatten viele Chancen und gehen deshalb als verdienter Sieger vom Platz", sagte der Angreifer.

Dorsch hat den ersten Abschluss

Beide Teams waren unter der Woche im Europapokal im Einsatz gewesen. Während der FCH in der Conference League beim 1:3 bei Basaksehir enttäuscht hatte, besiegte der VfB in der Champions League die Young Boys Bern mit 5:1. Der VfB startete vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Heidenheimer Arena mit viel Kontrolle. Der erste Abschluss gehörte aber dem FCH: Der 20-Meter-Schuss von Niklas Dorsch wurde von Anthony Rouault geblockt (5.).

Auch bei der nächsten gefährlichen Aktion war Dorsch beteiligt. Der 26-Jährige brachte den Ball nach schöner Kombination ins Zentrum, wo Wanner im letzten Moment entscheidend von Angelo Stiller gestört wurde. Zwei Minuten später verzeichnete der VfB seinen ersten Abschluss. Josha Vagnoman zog von der rechten Seite nach innen und schloss aus 16 Metern ab - kein Problem für FCH-Keeper Kevin Müller.

Wanner trifft für Heidenheim, Millot kontert per Kopf

Die umkämpfte Partie verlief ausgeglichen, doch der VfB schlug eiskalt zu. Nick Woltemade machte auf der linken Seite ein Zuspiel von Mittelstädt fest und bediente den durchgestarteten Linksverteidiger perfekt, der frei vor Müller ins lange Eck einschob. Die Heidenheimer reagierten mit giftigen Zweikämpfen, kamen aber häufig einen Schritt zu spät. Nach einem Foul von Dorsch an Enzo Millot schnappte sich Chris Führich den Ball und schlenzte ihn aus knapp 25 Metern an den linken Außenpfosten (33.).

Knapp fünf Minuten vor der Pause kamen die Heidenheimer aus dem Nichts zurück ins Spiel. Jan Schöppner luchste Millot den Ball im Aufbauspiel ab. Der Abpraller landete bei Wanner, der aus 23 Metern wuchtig abzog. VfB-Keeper Alexander Nübel war in der Ecke, doch der Ball rutschte ihm über die Hand ins Tor.

Es war der Auftakt einer turbulenten Schlussphase der ersten Halbzeit, denn der VfB zeigte eine starke Reaktion. Zunächst rettete Müller mit einem Top-Reflex gegen Millot, den Nachschuss brachte Vagnoman nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit aufs Tor (45.). Die folgende Ecke köpfte Jeff Chabot knapp am langen Pfosten vorbei. In der Nachspielzeit belohnte sich der VfB aber doch noch für seine Mini-Druckphase. Millot köpfte eine maßgenaue Flanke von Vagnoman aus sieben Metern ein.

Kaufmann direkt im Spiel

FCH-Trainer Frank Schmidt reagierte zur Pause und brachte mit Mikkel Kaufmann eine zusätzliche Spitze. Schon in der 49. Minute zeigte sich der Däne, als er sich nach einer Kopfballverlängerung von Sturmpartner Marvin Pieringer durchtankte und erst im letzten Moment am Abschluss gehindert wurde. Ansonsten hatte der VfB das Geschehen nun im Griff. Zwei Minuten später scheiterte Millot nach starker Vorarbeit von Woltemade an Müller.

Die Stuttgarter belagerten nun den Strafraum der Gastgeber, ohne den Vorsprung ausbauen zu können. Auf der anderen Seite nahm Mathias Honsak einen langen Ball volley, doch der Abschluss prallte vom Boden über das VfB-Gehäuse (58.). Zwei Minuten später bediente Kaufmann Pieringer, dessen Schuss von Chabot geblockt wurde. Auf der anderen Seite zog der agile Führich in die Mitte und zog ab, traf aber nur Teamkollege Woltemade an der Hüfte (62.).

Nübel überragend gegen Honsak

Der FCH war nun gut drin im Spiel. Schöppner bediente auf der linken Seite Honsak, dessen scharfe Hereingabe Kaufmann am langen Pfosten ganz knapp verpasste (70.). Vier Minuten später rutschte Nübel eine Ecke aus den Händen, Gimbers Hereingabe konnte die VfB-Defensive klären. Kurz darauf stoppte Dorsch einen Stuttgarter Konter mit einem Foul am gerade eingewechselten Fabian Rieder. Der Schweizer trat selbst zum Freistoß an, blieb aber an der Mauer hängen. Den Abpraller köpfte Woltemade in Müllers Hände (75.).

Vier Minuten später rettete Nübel die VfB-Führung spektakulär. Schöppner hatte für Honsak durchgesteckt, der freistehend am Schlussmann scheiterte. Bevor der FCH zur großen Schlussoffensive ansetzen konnte, sorgte ein Elfmeter für die Entscheidung. Rieder kombinierte sich mit Woltemade in den Strafraum und wurde von Jonas Föhrenbach am Fuß getroffen. Woltemade blieb vom Punkt eiskalt und sorgte für den 3:1-Endstand aus Sicht der Stuttgarter.

Während der 1. FC Heidenheim mit zehn Punkten auf Relegationsrang 16 feststeckt, darf der VfB mit nun 23 Zählern den Blick wieder nach oben richten.

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Für die Heidenheimer geht es mit der nächsten Englischen Woche weiter. Am Donnerstag (19.12.2024) empfängt der FCH in der Conference League um 21:00 Uhr den FC St. Gallen. Drei Tage später geht es zum Kellerduell beim VfL Bochum (15:30 Uhr). Der VfB Stuttgart bestreitet das letzte Spiel des Jahres am Samstag (21.12.2024) gegen den FC St. Pauli.

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