Ein riesiger Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg mit 1,5 Meter dicken Stahlbetonwänden. Im obersten Geschoss und auf dem Dach befindet sich ein zweistöckiges Penthouse. Seit knapp 10 Jahren bewohnen Jutta und Klaus Greinert die spektakuläre Penthouse-Wohnung auf dem Mannheimer Bunker.
Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg
Der Hochbunker, mit dazugehörigem Tiefbunker, wurde von 1940 bis 1942 errichtet. Ausgelegt war er für 2.000 Menschen. Im Ernstfall bot er allerdings bis zu 7.000 Personen Schutz. Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten amerikanische Soldaten dort einen Stützpunkt ein und 1972 übernahm ihn die Bundeswehr. Streng geheim lagerte sie dort Ausrüstung für Reservisten ein und plante Abläufe für den Fall eines Atomkriegs. Nach dem Ende des Kalten Krieges zog die Bundeswehr ab.
Denkmalschutz statt Abriss
Bis in die 1990er Jahre diente der ehemalige Luftschutzbunker dann nur noch als Lager für Diesel-, Lebensmittel- und Trinkwasservorräte. Dafür musste das Gebäude aufwendig und kostspielig in Stand gehalten werden.
Später wurde ein Abriss des Beton-Kolosses in Erwägung gezogen, aber verworfen. Denn Wände aus 1,5 Meter dickem Stahlbeton abzureißen, ist schwierig und extrem teuer. Mittlerweile steht der Mannheimer Hochbunker unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2000 wurde das umliegende Areal mit Wohnhäusern und einem Bürohaus überbaut und der Tiefbunker zur Tiefgarage umfunktioniert. Der Bunker selbst ließ sich nur schwer vermarkten. Auf Grund des Stahlbetons lassen sich nachträglich so gut wie keine Fenster einbauen. Und auch Umbauten sind dadurch kaum möglich oder werden schnell unermesslich teuer.
Luxus-Penthouse auf dem Hochbunker
Erst Jahre später kaufte ein Mannheimer Gastronom das massive Bauwerk und beauftragte den Architekten Felix Friedmann zwei bewohnbare Stockwerke auf dem Bunkerdach zu bauen. 2005 entstand so eine exklusive Penthouse-Wohnung auf dem Bunkerdach mit einem aufwendigen Durchbruch der Stahlbetondecke in das oberste Bunkergeschoss.
Ehemaliger Hockey-Nationalspieler Klaus Greinert kauft Bunker
Als der Luftschutzbunker einige Jahre später wieder zum Verkauf stand, erfährt Klaus Greinert von der ungewöhnlichen Immobilie. Er ist ehemaliger Hockey-Nationalspieler und Olympiateilnehmer. Von dem Bau ist er sofort fasziniert, genau wie seine Frau Jutta.
Insbesondere die einzigartige Aussicht auf Mannheim und die gesamte Region begeistert die beiden. Anfangs überlegen sie, ob ihr Sohn mit seiner Familie einziehen könnte. Doch der Betonkoloss mit dem komplett verglasten Stockwerk auf dem Dach scheint nicht passend für die junge Familie zu sein. Jutta und Klaus entscheiden sich daher, ihre Mannheimer Villa an den Sohn zu übergeben und fortan selbst im und auf dem Hochbunker zu residieren.
Wohnen im Wahrzeichen: Krämerbrücke Erfurt
Britta Schatton residiert auf drei Etagen auf der längsten durchweg bebauten und bewohnten Brücke Europas, der Krämerbrücke in Erfurt.