Westerwälder organisieren Corona-Hilfe bei Facebook

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Rieke Spang
Rieke Spang
Anna-Teresa Kiefer

Not macht ja bekanntlich erfinderisch, auch im Westerwald. Das haben die beiden Freunde Christian Doering und Björn Flick mit ihrer Facebook-Gruppe „Wäller helfen“ (also „Westerwälder helfen“) gezeigt. Sie wollen Menschen zusammenzubringen, die während der Corona-Krise Hilfe brauchen oder anderen ihre Hilfe anbieten wollen.

Ob einkaufen, mit dem Hund Gassi gehen, Nachhilfe per Skype oder einfach nur zuhören – das Angebot ist innerhalb weniger Tage explodiert. Genauso wie die Mitgliederzahlen: Von 30 Mitgliedern am 14. März stieg die Zahl bis zum 19. März auf 4.500.

„Körperliche Distanz: Ja. Soziale Kälte: Nein. Das ist unser Grundsatz“

erklärt Christian. „Es ist schon wichtig, dass sich die Leute daran halten, nicht unnötig aus dem Haus zu gehen. Deshalb ist es gut, dass es Leute gibt, die sagen: ‚Ich muss sowieso irgendwo hin, dann kann ich das für dich erledigen.‘“

„Der Zuspruch, den wir bekommen, ist überwältigend“, erzählt Björn. Die Nachfrage nach Unterstützung sei sehr groß. Auch dadurch, dass die Tafeln geschlossen sind und Bedürftige nicht mehr versorgt werden.

„Wir arbeiten mit der Politik an einer Lösung, wie wir als Privatpersonen übernehmen dürfen. Wir haben schon vier Familien mitversorgt und die sind einfach mega dankbar.“

Inzwischen hat sogar der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering die Schirmherrschaft für „Wäller helfen“ übernommen.

Christian und Björn arbeiten eigentlich beide in der Pflege. Björn leitet einen ambulanten Pflegedienst und hat auch dort zurzeit alle Hände voll zu tun. Dazu kommt jetzt noch die Koordination der Facebook-Gruppe.

„Die Belastung ist im Moment sehr hoch, aber für uns Westerwälder ist es mir das wert.“

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