Die kleine Mia lebt und das ist alles andere als selbstverständlich. Denn sie hat Trisomie 18. Eine Entwicklungsstörung, die in den allermeisten Fällen schon vor der Geburt zum Tod führt. Eine Schockdiagnose für ihre Mutter Melanie.
„Da waren Ärzte, die gesagt haben, das Kind ist nicht lebensfähig, das wird sowieso sterben. Sie brauchen kein Kinderzimmer. Im Endeffekt setzen Sie sich mit dem Tod auseinander.“
Melanie und ihr Mann Manuel erfahren bei der Pränataldiagnostik, dass ihre Tochter Trisomie 18 hat. Die Organe können sich teilweise nicht richtig ausbilden. Eine Diagnose, die die meisten Paare dazu bringt, die Schwangerschaft zu beenden.
Leben mit Trisomie 18
Für Manuel und Melanie ist Abtreibung keine Option. Mia soll entscheiden, wie weit sie geht. Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller Trauer, in der sie schon die Beerdigung ihrer Tochter vorbereiten. „Also, dass das Kind, dass mein Kind lebend auf die Welt kommt, das war eigentlich gar nicht mehr da."
Mia wird im April 2020 geboren. Lebendig und überraschend stark.
„Ja, es war eigentlich pure Liebe, pures Glück und Erleichterung, dass sie endlich da war."
Inzwischen hat Mia eine Herz-OP hinter sich, die ihr neue Lebenskraft geschenkt hat. Doch die Entwicklungsstörung bleibt. Mit ihren 11 Monaten ist sie auf dem Stand eines 4 Monate alten Babys. Niemand weiß ganz genau, wie viel Zeit ihr noch bleibt. „Für uns war von Anfang an klar, es ist Mias Weg. Wenn sie nicht mehr möchte, dann darf sie auch gehen. Es ist schlimm. Natürlich ist es schlimm. Aber ich denke, es muss auch einfach in Ordnung sein. Oder für uns ist es auch in Ordnung."
Für Melanie zählt, was jetzt ist. „Ich hätte nie gedacht, dass Mia bis hierhin kommt. Jetzt denkt man schon über den ersten Geburtstag nach, also das ist so surreal eigentlich. Das gibt mir Kraft."
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