Max hat ein besonderes Hobby: Er ist Köhler und führt damit die fast 200 Jahre alte Tradition in seiner Familie in der siebten Generation weiter. „Mir macht das einfach Spaß, seit klein auf. Das war schon immer geil. Ich will keinen Moment davon missen. Es ist auch anstrengend, aber das alte Handwerk ist faszinierend.“
Steinmetzin Luisa liebt ihr Handwerk
Nur noch sehr wenige üben die alte Handwerkstechnik aus
In Süddeutschland führen die Tradition mit Max nur vier oder fünf andere Personen weiter. Denn Holzkohle auf traditionelle Art herzustellen ist sehr aufwändig: „Während des Verkohlens sind wir elf Tage zu zweit im Wald und schlafen da in einer offenen Hütte. Da kommen auch Tiere vorbei – vor allem nachts. Geschlafen wird auf einer alten Holzbank mit einer noch älteren Matratze drauf. Wenn man bequemer liegen würde, würde man nachts nicht alle zwei Stunden aufstehen wollen. Aber man muss halt – wenn man nicht aufsteht, ist das Holz nachher nur Asche. Aber das ist bei uns noch nie passiert. Bekannte haben auch schon gescherzt, dass ich dadurch ja schon Übung für ein Baby hätte.“
Belohnung: Schauen, wie viel Kohle man hergestellt hat
Nach elf Tagen werden die Kohlemeiler ausgezogen, erklärt Max. „Das ist der spannendste Tag, da freue ich mich auch am meisten drauf. Es ist schon ein kleiner Wettbewerb mit dem anderen, wer hat mehr Kohle. Und am Ende gibt’s nicht besseres als eine Dusche oder ein warmes Bad und das eigene Bett, einfach komplett ausschlafen.“
Aufopfern für das Hobby und die Tradition
Um immer wieder elf Tage am Stück im Wald zu verbringen, geht der Großteil von Max’ Urlaubstagen für sein Hobby drauf. Obwohl sein Hobby sehr arbeitsintensiv ist, und sie einen Teil der Kohle verkaufen, verdient Max damit nichts. „Die Kohle verkaufen wir an Hobbygriller und einen Teil verheizen wir selbst. Wir haben einen Hähnchengrill mit Holzkohle. Aber wir kommen bei plus/minus Null raus. Wir haben zwar eigenen Wald, aber das Holz reicht nicht für vier Meiler im Jahr. Deshalb kaufen wir welches dazu und das Geld bekommen wir dann beim Verkauf der Kohle wieder rein. Also ich bekomme für meine Arbeit währenddessen nichts, deshalb mache ich es aber auch nicht.“