Thomas ist Oberarzt am Klinikum Ulm und querschnittsgelähmt. Durch einen Spezial-Rollstuhl kann er seine Patienten im Stehen operieren.
Neurochirurg als Berufswunsch
Thomas ist Oberarzt und operiert im Rollstuhl. Vollständig gelähmt ist er jedoch nicht. „Gefühl ist in den Beinen da, Kraft ist in den Beinen da, Schritte, wenn ich mich irgendwo festhalte, kann ich schon machen, allerdings habe ich nicht die Ausdauer, um tatsächlich zu laufen. Von daher habe ich mich eigentlich sehr gut mit dem Rollstuhl arrangiert.“ Den Grund für die inkomplette Querschnittslähmung kennt Thomas nicht, das ist ihm jedoch auch nicht so wichtig.
Die Leidenschaft für Medizin liegt bei Thomas in der Familie. Als Sohn einer Krankenschwester und eines Psychiaters ist er in Sambia geboren und mit vier Jahren nach Deutschland gekommen. Schon früh begeistert er sich für Neurochirurgie und startet nach seinem Medizinstudium in Hannover durch. Als Gehirnchirurg kann er vielen Menschen schnell helfen. Dass er im Rollstuhl sitzt, spielt dabei keine Rolle. „Ich habe viele Patienten, die nach mir fragen. Die dann sagen: Ich möchte von dem Arzt im Rollstuhl behandelt werden.“
Herausforderungen als Chance sehen
Auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, musste Thomas schon am eigenen Leib erfahren. Beim Gärtnern brach er sich die Schulter und konnte danach einige Monate nicht mehr selbst operieren. „Damit musste ich eigentlich auch physisch und psychisch erst mal klarkommen, dass einfach nichts mehr geht, dass ich jetzt komplett abhängig bin von jemand anderem. Zum Glück habe ich eine Frau, die mir da durch diese Zeit geholfen hat. Das ist stark mitnehmend, schon belastend.“
Diese Zeit hat etwas in ihm verändert. „Ich bin dankbarer geworden. Ob ich nun geduldiger geworden bin, weiß ich nicht. Das wird sich dann in Zukunft zeigen. Ich bin empfindsamer und auf jeden Fall vorsichtiger mit mir geworden.“ Denn unterkriegen lässt sich Thomas nicht so schnell. „Nach jeder Herausforderung ist man ein Stück schlauer und ein Stück größer. Und deshalb finde ich sie wichtig und suche sie geradezu“.
Ersatz-Toskana in der Eifel
Stefan liebt sein alte Vespa Baujahr 1954. Eigentlich wäre er im Sommer in Norditalien unterwegs, aber das geht wegen Corona nicht. Jetzt fährt er durch das Ahrtal und die Eifel.
Erzähl uns Deine Story
Du kennst jemanden, dessen Geschichte wir unbedingt erzählen müssen oder Du hast selbst etwas zu erzählen? Dann sende uns einen Hinweis.