Frauen in der Landwirtschaft: Landwirtin Julia sagt den Hatern ihre Meinung 

Stand
Autor/in
Martika Baumert

Julia ist auf einem Aussiedlerhof in Leibertingen aufgewachsen – mitten in der Natur. Schon früh war für sie klar: Ich will Landwirtin werden. Doch als Frau in der Landwirtschaft muss sie sich immer noch blöde Sprüche anhören.  

Julia ist Landwirtin aus Leidenschaft

Wir wohnen mitten in der Pampa, auf einem Aussiedlerhof. Die Kindheit auf dem Hof aufzuwachsen – als Kind kann man sich fast nichts Schöneres vorstellen.

Als junges Mädchen wollte Julia schon Landwirtin werden und den elterlichen Hof übernehmen. „Weil ich daheim so gerne mitgeholfen habe und die frische Luft – das ist das Einzige, was mir zusagt. Der Hof ist für mich Heimat. Es würde für mich nie in Frage kommen von hier wegzugehen.“  

Heute gibt es einige Frauen in der Landwirtschaft 

Momentan macht Julia die Weiterbildung zur Technikerin. Mit ihrem Job in der Landwirtschaft ist sie nicht allein: „Das machen jetzt mehr junge Frauen als früher. Aber als Frau muss man sich mehr beweisen. Und wenn was schief geht, dann wird es immer direkt aufs Geschlecht bezogen und ewig lang darauf rumgeritten. Ich höre es ganz oft von Kolleginnen, die keinen eigenen Betrieb haben, dass sie unterschätzt werden. Und es heißt oft: ‚Frauen können nicht Traktor fahren. Frauen sind körperlich unterlegen. Frauen gehören an den Herd und ins Haus, nicht auf den Acker.‘ Bei mir kommen so blöde Sprüche Gott sei Dank nicht so oft, weil ich mich schon relativ gut bewiesen habe.“ 

Julia liebt das Landleben auf dem Dorf 

Julia hat sich durchgesetzt und genießt ihr Leben auf dem Land. „Die Landschaft um unseren Hof ist halt unsere. Dass der Hof einfach meiner Familie gehört, das finde ich total cool. Mein Uropa hat den damals gekauft. Wir haben die Pferde bei uns im Stall, alles direkt um den Hof ist so schön. Man ist gleich im Wald – das gefällt mir mega. Auch wenn viele sagen: ‚Mitten in der Pampa, da geht nichts.‘ Aber ich bin gleich im Dorf und es gibt auch Dorfdisco – also langweilig wird’s nicht. Das Einzige, was nervt: Wenn man mal shoppen will, muss man ein Stück weit fahren, aber ich bin eh nicht so der Shoppingtyp.“ 

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Autor/in
Martika Baumert