Kampf um Anerkennung: Eishockey-Spielerin Paula macht Werbung für Frauensport  

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Eishockey-Spielerin Paula aus Ravensburg behauptete sich als Jugendliche im Jungs-Team. Heute fordert sie, dass die sportliche Leistung von Frauen mehr Anerkennung bekommt. 

Paula auf dem Eishockeyfeld

Frauensport braucht mehr Aufmerksamkeit. Man könnte auch mal Frauensport ausstrahlen und nicht erst über das WM-Finale in den Nachrichten berichten.


Paula wünscht sich, dass die Menschen erst mal ansehen, was die Frauen wirklich leisten, bevor sie sie beurteilen. "Als Frau wird man immer unterschätzt. Gerade bei so einer Sportart wie Eishockey. Da ist man schnell eine Lachnummer oder wird verspottet. Die sehen immer die Herrenmannschaft, die schon alle seit Jahren zusammenspielen und es seit der Kindheit machen. Wir Frauen sind eine junge Hobbymannschaft, das ist natürlich was anderes. Viele sagen, es sei unnötig, was wir da machen. Man wird einfach nicht so geschätzt und nicht ernst genommen", erzählt Paula.  

Gegen Jungs durchsetzen  

Bevor sie in der Damen-Mannschaft “LadyCrax” spielte, wechselte Paula vom Eiskunstlauf zum Eishockey – mangels Alternativen aber zuerst in die Jungs-Mannschaft. Dort musste sie sich, zusammen mit zwei anderen Mädchen, erstmal beweisen.  

Der Trainer hat am Anfang gesagt, wir Mädels sollten etwas anderes machen, wir sollten zum Eiskunstlauf. 

"Aber da kam ich ja gerade her, weil es mir nicht gefallen hat. Wenn im Training Teams gewählt wurden, wollte niemand die Mädchen im Team haben. Es war schon ungerecht, die Jungs durften immer spielen, obwohl sie teilweise nicht viel besser waren. Wenn man was erreichen will, muss man aber dafür kämpfen und so habe ich das auch gemacht. Ich habe immer 110 Prozent gegeben und das hat der Trainer irgendwann gemerkt und mich in den Spielen aufgestellt. Ich habe vollen Respekt vor jeder Frau, die sich in einem Jungs-Team beweist und durchbeißt." Mit ihrer Geschichte will Paula zeigen, dass Frauensport in der Öffentlichkeit mehr Anerkennung verdient hat. 

Überlebenskampf: Sturz aus 50 Metern überlebt

Eine Bergwanderung in Neuseeland wird für Johannes aus Stuttgart fast zum Todesurteil. Er stürzte 50 Meter in eine Schlucht und musste sich daraufhin über 20 Stunden schwerverletzt durch die Wildnis kämpfen. Er überlebt, leidet aber noch heute unter den Folgen seiner Verletzungen.
„Direkt nach dem Aufprall auf dem Felsboden habe ich gesehen, wie mein Handy leuchtend neben mir in einem Busch gelandet ist. Im Gegensatz zu mir, hat es keinen Kratzer abbekommen. Aber es hatte leider keinen Empfang.“ (Johannes, 36, aus Stuttgart)
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Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden. Nur mit einem Wasserbeutel, Sonnencreme, einem Handy und in kurzer Hose mit T-Shirt bekleidet, geht Johannes auf Bergwanderung. Doch als er auf dem Rückweg im Nebel plötzlich ins Leere tritt und rund 50 Meter in die Tiefe stürzt, ist für ihn klar: Das überlebe ich nicht.
Fall ins Bodenlose
„Es hat sich einfach viel zu lange angefühlt. Denn ich kenne das Gefühl des freien Falls – ich bin schon Bungee und Fallschirm gesprungen. Zum Glück haben wohl ein paar Äste meinen Fall gebremst. Noch Monate nach dem Unfall habe ich beim Zähneputzen Baumreste aus meinem Zahnfleisch gezogen.“ Wie durch ein Wunder überlebt Johannes den Sturz. Doch sein rechtes Sprunggelenk bekommt die komplette Wucht des Aufpralls ab.
Letzte Hoffnung: künstliches Sprunggelenk
Im Krankenhaus in Neuseeland wird er zwar gut versorgt, doch der Schaden am Knochen ist nicht wiederherstellbar. Johannes hat bis heute ununterbrochen Schmerzen. Ein künstliches Sprunggelenk aus der Schweiz ist seine letzte Hoffnung wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Um die kostspielige Operation zu ermöglichen, hat seine Schwester ein Spendenkonto auf einer Crowdfunding-Seite eingerichtet. „Bereits am 20. Januar wird meine langersehnte Operation stattfinden. Um die OP nicht aufs Spiel zu setzen, bin ich bereits seit einigen Tagen vorsorglich in Quarantäne.“

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SWR