Diagnose Lungenkrebs: Sybille lernt, ihr Leben mehr zu schätzen

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Sybille aus Balingen lebt seit Ende 2019 mit Lungenkrebs. Die Krankheit wird derzeit mit Tabletten in Schach gehalten, doch wie lange Sybille noch leben wird, ist ungewiss. Deshalb führt sie ihr Leben jetzt ganz bewusst.

Meine Oma ist 105 Jahre alt geworden und für mich war irgendwie immer völlig klar, ich werde genauso alt. Dann war ich noch keine 50 und hab die Nachricht bekommen, dass ich schwer krank bin. 

Krebs als Todesurteil 

Sybille lebt mit Krebs. Das soll nicht heißen, dass sie ihn überlebt hat, sondern dass sie ihn angenommen hat: „Ich will den Krebs nicht bekämpfen, sondern ihn überwinden, ihn heilen. Er ist ja ein Teil von mir.“ Doch so denken konnte Sybille nicht von Anfang an: „Ich hab‘ wirklich gedacht, dass ich nicht länger als ein halbes Jahr zu leben habe. Ich hab‘ mir überlegt, wie meine Todesanzeige aussehen soll und welche Lieder man bei der Beerdigung spielen soll.“ 

Diagnose Lungenkrebs 

Im Dezember 2019 hat Sybille die Diagnose Lungenkrebs bekommen – von einem auf den anderen Tag: „Ich habe über längere Zeit Husten gehabt, aber ich hab‘ mir nichts dabei gedacht. Ein paar Tage vor den Weihnachtsferien hab‘ ich dann ein Druckgefühl im Brustbereich gespürt und beim Husten kam Blut. Da war mir nicht ganz wohl bei der Sache.“ Nach einem EKG bei der Hausärztin und einem CTG im Krankenhaus kam die Nachricht: Sybille hat einen Lungentumor, der schon zehn Zentimeter groß war. „Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war sehr überrascht und ungläubig: ‚Das kann doch nicht sein, ich bin doch eigentlich fit, ich merke doch gar nichts, ich hab‘ noch nie in meinem Leben geraucht‘“, gibt Sybille ihre ersten Gedanken wieder. 

Bewusst und gesund leben 

Mit einer Gewebeentnahme Ende Januar 2020 wendete sich Sybilles Schicksal aber nochmal: „Da kam die erlösende Nachricht, dass ich eine Genveränderung habe, die man mit Tabletten behandeln kann.“ Seitdem nimmt die Mama von zwei Töchtern ihre Gesundheit und ihr Leben selbst in die Hand: „Ich bin für meine Gesundheit verantwortlich. Man denkt, man geht zum Arzt und der macht einen gesund. Der Einzige, der aber was für dein Leben tun kann, bist du.“ 

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SWR