Die 81-jährige Christa aus Bad Urach hat drei Söhne – war aber nie verheiratet. Zur damaligen Zeit ein Skandal. Dennoch erfüllte sich ihr Traum von einer glücklichen Familie.
„Wozu braucht man einen Mann?“
Mit dem ersten Sohn schwanger war Christa 1960. Unverheiratet. Damals ein Skandal. Sie zog weg aus dem Dorf, in dem sie lebte, damit es keiner bemerkt. „Die Frauen sollten früher einfach folgsam sein und haben funktioniert – zu meinem Unverständnis.“ Christa war sich deshalb schon in jungen Jahren sicher: „Ich heirate nie! Dann, bei der zweiten Schwangerschaft, fünf Jahre später, kam meine Mutti und sagte: ‚Den heiratest du jetzt, vorübergehend und zum Spaß‘, erzählt Christa. Ihre Mutter hatte verstanden, dass Christa ihre ganz eigenen Vorstellungen hatte. Mit dem Vater der zwei weiteren Söhne blieb sie schließlich zehn Jahre zusammen. Kaum waren die Kinder groß genug, trennte sich Christa. „Noch in den Siebzigern durften Männer ihre Ehefrauen vergewaltigen – und wenn die nicht freudig ihren ‚Pflichten' nachkamen, auch schlagen. Es gab keine rechtliche Handhabe für Frauen, dagegen vorzugehen!”
Christa zog ihre drei Söhne alleine groß
Christa zog ihre drei Söhne schließlich allein groß – keine leichte Aufgabe. Sie gab ihren Söhnen nicht nur einen Sinn für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit mit, sondern lehrte sie auch, was Toleranz bedeutet, wie dumm Rassismus ist, und wie man sich ein Bild von der Welt macht: „Ganz wichtig: Sieh dir die Dinge erstmal genau an, und überlege gut – bevor du dann vielleicht dagegen angehst! Ich wollte meinen Kindern einfach immer vorleben, was wirkliches Leben bedeutet.“
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