Viva con Agua-Mitgründer Micha Fritz ist kein militanter Wassersparer

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Micha Fritz wächst in Ludwigsburg und Stuttgart auf. In einer Welt, in der Wasser immer aus dem Wasserhahn kommt. Mit Anfang 20 beschließt er gemeinsam mit Freunden etwas zurückzugeben und gründet einen Verein für mehr sauberes Trinkwasser. 

Mann mit Mütze

Für mich war Wasser immer da. Ich hab’ den Hahn aufgemacht, die Klospülung benutzt, getrunken, wenn ich Durst hatte. Ich bin privilegiert.

Die NGO Viva con Agua setzt sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ein. „Ich durfte tolle Leute kennenlernen und habe viele Orte gesehen. Deshalb profitiere ich mehr als die Menschen, die einen Zugang zu sauberem Wasser bekommen. Auch wenn ich manchmal gedacht habe, es wäre geil, einen normalen Job zu haben. Um 17 Uhr Feierabend, ein Wochenende, kein Social Media Game. Ich habe jetzt ja auch zwei Kinder.“

Warum sich Micha für sauberes Trinkwasser einsetzt.

Kampf um sauberes Trinkwasser

Micha Fritz aus Unterlenningen hat mit seinem Freund und Fußballprofi Benjamin Adrion die Non-Profit-Organisation Viva con Agua gegründet. Gemeinsam setzten sie sich für sauberes Trinkwasser und die sanitäre Grundversorgung in Ländern wie Uganda, Äthiopien, Indien und Südafrika ein.

Wasser gehört allen und ist ein Menschenrecht.

Wer sollte Wasser sparen?

Wasser spielt eine große Rolle in Michas Leben, trotzdem sei er kein militanter Wassersparer. „Klar, ich lasse das Wasser nicht mehr einfach so laufen. Aber oft heißt es: ‚Jeder muss sparen.‘ Und es kann auch jeder sparen. Aber es ist eine strukturelle Problematik. Der Wasserverbrauch von Privatpersonen ist marginal. Die Produzenten müssen sparen. Die geben aber oft die Verantwortung an die Konsumenten ab. Nach dem Motto: ‚Die Konsumenten wollen das.‘ Das ist in meiner Welt verlogen. Doch ich will auch nicht, dass alle aufhören, Wasser zu sparen. Das hat viel mit dem Bewusstsein dafür zu tun und das ist voll wichtig! Meiner Tochter will ich das auch beibringen, damit, falls sie mal in einer Entscheider-Funktion in einem Unternehmen ist, sie weiß, wie wichtig das ist.“ 

Wasser ist endlich.

Was ist virtuelles Wasser?

Auch in Deutschland wird Wasser immer knapper, weiß Micha. „Und die meisten Menschen denken das virtuelle Wasser gar nicht mit. Also das, was für die Produktion von Gütern aus dem Wasserkreislauf genommen wird. Die 15.000 Liter Wasser, die in einer Jeans aus Bangladesch stecken, die sieht keiner, wenn man die Jeans hier kauft. Deshalb brauchen wir, meiner Meinung nach, auch eine H2O Bilanz, nicht nur eine CO2-Bilanz.“

#UnserWasser

In den kommenden Wochen beschäftigt sich die gesamte ARD mit dem Thema Wasserknappheit. Mehr Informationen zu Dokus, Filmen und der Crowd-Science-Aktion gibt es hier.

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SWR