Vincent Klink: Kochen bedeutet Heimat
Schon seit 54 Jahren arbeitet Vincent als Koch. „Kochen ist neben dem schwäbischen Dialekt – viel schöner als Hochdeutsch – meine Heimat.” Großer Fan ist er vom Filderkraut, was bei ihm im Herbst auf den Teller kommt. „Richtig fein schneiden kann man nur Filderkraut. Beim normalen Krautkopf sind die Blätter viel zu dick. Das Filderkraut ist meiner Ansicht nach ein schwäbisches Weltkulturerbe.”
Gute Qualität von Lebensmitteln ist Vincent Klink wichtig
Grundsätzlich legt Vincent beim Essen großen Wert auf die beste Qualität: „Ich esse morgens ein Butterbrot. Aber das ist ein ganz besonderes Brot, das wir selbst backen und eine Butter aus der Normandie. Und dann ist es schon wieder was Besonderes. Bei den ganz einfachen Dingen merkt man, ob es wirklich gut ist.” Aber von seinem Qualitätsanspruch weicht er auch mal ab: „Wenn ich Hunger habe, dann esse ich so ziemlich alles, auch wenn ich es hinterher bereue.”
Vater und Tochter arbeiten im Restaurant eng zusammen
Seit 10-15 Jahren ist auch Vincents Tochter Eva im eigenen Betrieb tätig und hat jetzt die Nachfolge angetreten. „Für mich ist das ganz wunderbar. Und ich pfusche auch nicht so viel rein. Ich gucke zu, schwebe drüber. Manches würde ich anders machen. Aber ich sage nichts. Weil: So ein alter Knabe, der dauernd dazwischenfunkt und meckert, kann einen Betrieb kaputtmachen. Das weiß ich aus Erfahrung. Deshalb halte ich öfters mal meine Gosch.”
Eva nimmt Vincent einiges im Restaurant ab, zum Beispiel Telefonate mit Gästen, die gerne reservieren wollen. Das macht Vincent nämlich nicht gern. „Sie hält mir einiges vom Hals. Ein Telefongespräch darf nicht länger dauern als eine halbe Minute, sonst werde ich ungeduldig”, erklärt der 74-Jährige.
Vincent Klink: „Wer nicht denkt, kocht auch nicht gut.“
Vincent Klink: Kochen ist ein Liebesakt
Auch an ihren freien Tagen verbringen Eva und Vincent viel Zeit miteinander. Und dann kocht Eva für ihn, die sonst für den Service zuständig ist. „Hauptsächlich, weil wenn er kocht, müsste man danach die Küche renovieren”, erklärt sie. Über ihr Essen meckert Vincent nie: „Ich finde, wenn jemand für einen kocht, das ist wie ein Liebesakt. Dann muss man dankbar sein. Auch wenn es mal nicht hinhaut.” Wenn Vater und Tochter Zeit zusammen verbringen, dann darf immer Eva bestimmen. „Ich bin von Haus aus faul. Ich bin gern unter’m Pantoffel. Bei meiner Frau war ich auch immer unterm Pantoffel und das war prima.” Vincent Klinks Frau Elisabeth ist im August 2022 gestorben.