Ehrenamt im Hospiz: Die 81-Jährige Ute begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg

Stand
Autor/in
Celina Girrulat

Ute aus Degerloch ist 81 Jahre und in Rente. Einmal in der Woche engagiert sie sich ehrenamtlich im Hospiz. Dort besucht sie Menschen, die nicht mehr lange leben. Sie erzählt, warum sie das Ehrenamt so bereichert.

Ich habe meine Eltern beim Sterben begleitet: meine Schwiegermutter, meine Schwägerin. Das war selbstverständlich für mich. 

Beschäftigung mit dem Tod 

 
Neben der Begleitung ihrer Familienmitglieder kommt Ute auch als Ärztin immer wieder in Berührung mit dem Thema Tod: „Man schützt sich ja immer, indem man sagt: ‚Mir passiert das nicht.‘ Jetzt beschäftige ich mich mit dem Thema umso mehr.” Die heute 81-Jährige entscheidet sich 2007 dafür, einen Kurs zur Hospizbegleiterin zu machen. Für Ute ist das eine echte Bereicherung. 

 Das Hospiz: Ort für gutes Wohlbefinden 

Im Hospiz wird sich viel Zeit für die Gäste - wie die Bewohner dort heißen - genommen. Egal, ob sie für ein paar Tage oder für mehrere Wochen im Hospiz leben, es gehe darum, ihnen das Leben noch so schön wie möglich zu gestalten und ihre Wünsche zu erfüllen, bevor sie sterben, erklärt Ute. „Man kann ihnen helfen, indem man mit ihnen spricht, ihnen etwas vorliest und, wenn es angebracht ist, mit ihnen betet.” Einmal in der Woche besucht Ute eine Person im Hospiz.   

Ein Ehrenamt mit Freude und Trauer  

Jedes Kennenlernen und jeder neue Gast ist ein Geschenk für Ute: „Es sind Situationen, wo viele Äußerlichkeiten nicht mehr wichtig sind, sondern nur noch das Wesentliche im Leben eines Menschen zählt. Und man hat die Freude und Gnade, dass man Menschen in dieser Situation kennenlernen darf.” Wenn Ute Menschen über einen längeren Zeitraum besucht und begleitet, geht ihr der Tod nahe. Abschalten kann sie dann in der Kirche. Dort betet sie für die Verstorbenen, erzählt die 81-Jährige. Seit 17 Jahren übt Ute das Ehrenamt aus und denkt noch lange nicht ans Aufhören. 

Das ist ein sehr schönes Ehrenamt und man fühlt sich absolut nicht ausgenutzt, sondern wertgeschätzt.

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