Tabuthema Tod

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Lynn arbeitet auf der Palliativstation eines Stuttgarter Krankenhauses. Der Tod von Menschen ist Teil ihres Berufsalltags. Sie begleitet nicht nur Patient*innen der Palliativstation auf ihrem Weg – auch für deren Angehörige hat sie stets ein offenes Ohr.

„Der Tod gehört zum Leben. Aber die Menschen verdrängen das einfach.“

Lynn arbeitet auf der Palliativstation eines Stuttgarter Krankenhauses. Der Tod von Menschen ist Teil ihres Berufsalltags. Sie begleitet nicht nur Patient*innen der Palliativstation auf ihrem Weg – auch für deren Angehörige hat sie stets ein offenes Ohr. „Da sind wir dann auch für die menschliche Seite zuständig“, sagt Lynn. Überhaupt gingen die Menschen ganz unterschiedlich mit dem Thema Tod um, erzählt sie.

„Ich hatte schon Fälle, da waren die Familien manchmal wochenlang da, immer an der Seite des Vaters, Opas, Ehemanns, und hofften darauf, dass er wieder gesund wird."

Lynn erinnert sich: „Sie konnten einfach nicht akzeptieren, dass das Familienmitglied jetzt einfach gehen muss – oder darf! Dass seine Zeit gekommen ist. Denn mit dem Weiterleben müssten wir auch sein Leiden weiter und weiter verlängern. Und den Tod – auf den er eigentlich schon wartet – hinausschieben. Da brechen dann manchmal ganze Familien zusammen. Und wir versuchen, uns einzufühlen, zu unterstützen und zu erklären.“

Und manchmal gibt es Menschen, die gar keine Angst vor dem Tod haben: „Eine Oma war sich total im Klaren, dass ihre Zeit gekommen ist. Sie meinte zu uns: 'Ach, lasst mich doch einfach sterben.‘ Da wünscht man sich, man könnte einfach ihren letzten Wunsch erfüllen.“

Hinweis der Redaktion: Das Portrait über Lynn wurde Anfang März 2020 gedreht.

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Anna aus Denkendorf ist Mama von zwei Kindern mit Behinderung. Sie teilt ihre Erfahrungen gerne mit anderen und will für mehr Sichtbarkeit und Aufklärung sorgen.

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SWR