Hilfspakete für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien – Beim Mannheimer Fanclub des Fußballvereins Fenerbahçe S.K. werden Spenden gesammelt

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Onlinefassung
Ulrike Stegemann
Kai Zinßer
Inga Köberich
Katharina Feist
Helen Riedel
Bild von Helen, Multimedia-Redakteurin SWR heimat
Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung
Autor/in
Michèle Kraft
Michèle Kraft
Mann vor einer Paketwand. Auf einem Paket klebt ein Zettel mit der Aufschrift: ‘Gute Besserung, Türkei!’
„Ich wünsche mir für die Menschen dort, dass sie so schnell wie möglich wieder ein Dach über den Kopf bekommen und nicht in der Kälte erfrieren müssen.” (Hakan, Vorsitzender vom Mannheimer Fanclub des Fußballvereins Fenerbahçe S.K.)
Junge Frau mit dicker Jacke, schwarzem Kapuzenpullover und Brille vor etlichen Kartons.
„Auf einmal waren alle da. Wir haben absolut nicht mit so viel Unterstützung gerechnet – das ist super. Wir wollen, dass die Menschen Hilfe bekommen. Es hätte ja jeden treffen können."
Etliche Menschen, die zwischen großen Umzugkartons stehen.
Helfer sortieren die gespendeten Sachen und sortieren sie in Kartons.
Ältere Frau in einer grau-weißen Jacke packt zwei Kartons mit Kleidung.
„Es ist furchtbar mit dem Erdbeben. Zum Glück helfen so viele. Die Menschen haben das hier gehört und kommen. Nicht nur Türken, das ist schön, alle Nationen.”
Junger Mann mit schwarzer Jacke, der eine Winterjacke in einen Karton packt.
„Es sind ja mehrere Länder davon betroffen. Jeder muss anpacken, egal was für ein Land das ist oder welche Nationalität man hat.”
Junger Mann, mit Mütze trägt einen riesigen Karton.
„Ich bin morgens aufgewacht, habe die Videos gesehen und bin direkt hierhergekommen. Heute habe ich mir freigenommen.”
Junger Mann mit Mütze sortiert Kinderkleidung in Kartons.
Karton mit unterschiedlichen Winterschuhen.
In der Erdbebenregion werden unter anderem Wintersachen benötigt.
Junge Frau, mit langer Winterjacke und Brille klebt ein Packet zu.
„Hier sind Leute schon seit neun Uhr morgens nur am Packen. Physisch ist jeder sehr belastet. Aber keiner merkt das, auch nicht diese Eiseskälte. Es gibt niemanden, der das halbherzig macht.”
Ältere Frau, in schwarzer Jacke mit weißem Schal kniet vor einem Karton und beschriftet ihn.
„Ich habe zwar keine direkte Familie, aber das spielt keine Rolle. Menschen kann man einfach immer helfen.”
Viele Pappkartons übereinander gestapelt auf einem Hof.
Auf dem Hof stapeln sich schon etliche gepackte Hilfsgüter in Kartons.

„Wir wollen, dass die Menschen Hilfe bekommen. Es hätte ja jeden treffen können. Wir haben Familie und Freunde dort. Es gibt Menschen, die kein Zuhause mehr haben.“

Nachdem am Montag die ersten Meldungen von den verheerenden Erdbeben in der Türkei eingegangen waren, löste das in der Rhein-Neckar-Region eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft aus. „Ich bin morgens aufgewacht, habe die Videos gesehen. Dann habe ich zu Ende gearbeitet und bin direkt hierhergekommen”, erzählt Kadir.

Kadir packt bei einer Hilfsaktion vom Mannheimer Fanclub des Istanbuler Fußballvereins Fenerbahçe S.K. mit an.

„Wir haben die Aktion auf die Schnelle gestartet, nachdem wir mitbekommen haben, dass es ein Erdbeben gab."

„Das ging ruckzuck. Wir haben das in den Sozialen Medien geteilt, auf einmal waren alle da“, freut sich auch Mitorganisatorin Beyza. Seitdem werden im Vereinsgebäude fast ununterbrochen Pakete mit Hilfsgütern gepackt. Viele Menschen helfen bis spät in die Nacht. Beyza ist von der Hilfsbereitschaft und Solidarität überwältigt: „Wir haben absolut nicht mit so viel Unterstützung gerechnet. Das ist super, man freut sich total.”

Unterstützung kam auch von mehreren Mannheimer Firmen, die die Spendengüter freiwillig in die Türkei transportieren wollen. Drei 40-Tonnen-LKW wurden schon bereitgestellt. Jetzt sei man auf der Suche nach weiteren Fahrzeugen, erzählt Hakan – so viele Sachspenden gibt es schon. Der Verein hatte hauptsächlich um warme Kleidung, Decken, Windeln und Babynahrung gebeten. Hakans Telefon steht nicht mehr still. Immer wieder melden sich Menschen, die helfen wollen.

Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Mehr als 5.000 Menschen kamen nach aktuellen Schätzungen ums Leben. Neben all der Rührung über die Hilfsbereitschaft, empfindet Beyza deshalb auch eine tiefe Trauer:

„Der Grund für das Zusammenkommen ist ja kein schöner. Man sollte immer zusammenhalten und für alle da sein.“

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