Gefundene Vögel aufzupäppeln ist ihre Leidenschaft
Seit 5 Jahren kümmert sich Susanne liebevoll um Vögel. Die 62-Jährige sorgt sich im Frühling und Sommer um junge Wildvögel, die beispielsweise aus dem Nest gefallen sind. Sie ist die Anlaufstelle für viele Menschen im Umkreis, die Babyvögel finden. Jedes Mal, wenn es ihr gelingt, einen Vogel wieder aufzupäppeln, ist das ein tolles Gefühl: „Da bin ich sehr, sehr froh, denn es schafft leider nicht jeder Vogel.“ Sie erzählt, dass die Vögel nicht zahm werden. Im Schnitt verbringen die Babyvögel etwa einen Monat bei ihr. Wenn es dann an der Zeit ist, ihr Nest bei Susanne zu verlassen, bringt sie ihre Schützlinge zu anderen Auffangstationen: „Ich kenne ein paar Frauen mit einer Voliere. Dort lernen die jungen Vögel zu fliegen, bevor sie dann wieder in die Freiheit können.“
Von Vogel-Fotos zu lebenden Vögeln
Angefangen hat ihr Herzensprojekt durch einen Zufall. Susanne und ihr Mann verbindet die Leidenschaft: Tiere fotografieren. Und so geht sie zu einer Veranstaltung über Wildvögel: „Dann bin ich zu dem Vortrag gegangen und kam mit einer Amsel zurück.” Ihr Mann ist anfangs nicht begeistert und sie erinnert sich: „Er meinte: ,Was willst du denn mit dem?‘ Und hat den großen Käfig kaum ins Auto bekommen.“ Doch nach weiteren 8 Meisen, die sie aufzieht, überzeugt sie auch ihren Mann: „Er fand die Amsel dann doch auch süß und die Meisen fand er noch goldiger.“
Trotz Schicksalsschlag macht sie weiter
Eine lange Zeit teilen sich die beiden die Leidenschaft. Während ihr Mann sich auf Greifvögel konzentriert, widmet sich Susanne ihren Babys. Doch Anfang dieses Jahres verstirbt Susannes Mann plötzlich: „Da habe ich gesagt: ,Jetzt habe ich keine Lust mehr.‘ Doch dann überredete mich meine Tochter und sagte, dass es mein Leben ist.“ Und darum macht sie weiter. Heute kann sie sich gar nicht mehr vorstellen, aufzuhören: „Irgendwann werde ich sicher aufhören, aber das will ich jetzt noch nicht wissen.“