Nach der dritten Elternzeit kündigte Sonja Anfang 2020 ihren sicheren Job in einem Buchverlag. „Mir war schon immer wichtig, mehr Zeit für meine Kinder und alles drumherum zu haben und nicht alles nur reinzuquetschen.“ Dieser Schritt hat sich für die Stuttgarterin nach Freiheit angefühlt: „Ich kann jetzt machen was ich will, ich muss keinem mehr Bescheid geben. Ich kann an Projekten arbeiten: Ich habe mit einer Freundin einen Podcast gestartet, betreue Teams in der Gemeinde.”
Trotz finanzieller Abhängigkeit bleibt Sonja gelassen
Sonja lebt seither vom Gehalt ihres Mannes – für ihn sei das in Ordnung: „Es war schon immer nicht nur mein oder sein, sondern unser Geld. Das Finanzielle ist also nicht wirklich Thema bei uns.“ Der Fokus auf das Hier und Jetzt gibt Sonja Gelassenheit. „Ich vertraue meinem Mann, ich vertraue unserer Ehe, ich vertraue auf Gott, dass er uns versorgt, wenn was schief geht.“ Im Notfall weiß sie, dass sie wieder in einen Job einsteigen könnte.
Fokus auf Mama-Empowerment
Ihre Mission sieht sie jetzt darin, Mütter untereinander zu vernetzen und zu unterstützen. „Ich finde es ganz wichtig, Mütter zu ermutigen, auch diese Rolle einzunehmen. Dass man‘s genießen kann und sehen, wie wichtig das Mamasein ist, was man alles trägt und bewegt und wie man darin auch aufgehen kann.”
Hausfrau bedeutet mehr, als nur Zuhause zu bleiben
Sie findet es schade, dass viele den Begriff Hausfrau noch so verstehen, dass „man nur in seiner Familien-Bubble ist. Vielleicht wird das auch mit Faulheit verbunden – nach dem Motto: ‚Die ist zu faul, um zu arbeiten und macht sich einen Chilligen.‘“ Sonja hofft, dass den Leuten durch den Lockdown bewusster geworden ist, was Zuhause zu bleiben wirklich bedeutet.